CD der Woche
Colin Hay mit „Now And The Evermore“
Er hat sein fünfzehntes Studioalbum im März 2022 veröffentlicht. Die Rede ist von Colin Hay. Er wurde Anfang der 1980er Jahre durch die Musikgruppe Men at Work bekannt. Das neue Album „Now and the Evermore“ ist wohl der Höhepunkt seiner Karriere als Soloartist. Das Ergebnis von der neuen Platte: Zehn lebhafte und dynamische Lieder. Das Album erinnert uns daran, dass alle genau hier und jetzt am Leben sind. Für Colin Hay ist das ein Grund zum Lächeln.
Colin James Hay, so wie er bürgerlich heißt, ist am 29. Juni 1953 in Schottland geboren. Er ist mit einer Schwester und einem Bruder in der schottischen Stadt Kilwinning aufgewachsen. Als Colin Hay 14 Jahre alt war, sind seine Eltern mit ihm und seinen Geschwistern nach Australien ausgewandert.
Australien und „Men at Work“
In Australien lernte Colin Hay in den 1970er Jahren den Musiker Ron Strykert kennen und die beiden haben als Duo angefangen, akustische Lieder zu spielen. Wenig später lernten sie die anderen Bandmitglieder kennen und gründeten daraufhin die Popgruppe Men at Work. Colin Hay war Sänger und gleichzeitig Gitarrist der Band.
Der internationale Welthit „Down Under“
Im Jahr 1981 veröffentlichte die Gruppe ihr Debütalbum. Im gleichen Jahr feierten sie mit ihrer ersten Single „Who Can It Be Now?“ einen riesigen Erfolg. Colin Hay hat beim Song „Down Under“ mitgeschrieben. Die Band hat es mit diesem internationalen Welthit Anfang der 80er Jahre wochenlang weltweit in die Single- und Album-Charts geschafft. „Down Under“ ist unter anderem seit vielen Jahren die inoffizielle Nationalhymne von Australien. Die Gruppe gewann auch einen Grammy als „Best New Artist“.
Das Ende von „Men at Work“
Nach ihrem zweiten Album „Cargo“ sammelten sich in der Band langsam die Probleme an. Zwei der fünf Bandmitglieder sind nach einem Streit aus der Gruppe ausgestiegen. Die verbliebenen drei Mitglieder wollten ihr Glück im Studio nochmal versuchen – jedoch ohne Erfolg. Im Jahr 1985 war Men at Work dann auch schon Geschichte.
Solokarriere als Musiker oder nun doch was ganz anderes?
Nachdem sich die Band Men at Work aufgelöst hatte, begann Colin Hay eine Solokarriere. Zwei Jahre später brachte Hay sein eigenes Debütalbum raus. Damit konnte er aber nicht an die Erfolge von Men at Work anknüpfen – die Debütsingle als Solokünstler auch nicht. Der Song schaffte es gerade so in die Top 40.
Colin Hay hatte trotzdem vor, seinen eigenen Weg als Solokünstler zu gehen. Er hat seitdem Ende von Men at Work zahlreiche Studioalben veröffentlicht. Bekannt wurde er auch im deutschsprachigen Raum durch mehrere Tourneen und einem Gastauftritt in einer Staffel von „Scrubs“, einer sehr populären Krankenhaus-Serie.
Den Musiker hat es schon immer nach Kalifornien gezogen und so ist er auch 1989 dorthin ausgewandert. Im Jahr 2016 ist Colin Hay dann schließlich US-Bürger geworden. Mittlerweile ist er mit der Sängerin Cecilia Noël verheiratet und lebt mit ihr in Kalifornien.
Das neue Album „Now and the Evermore“
Das ist der Name von seinem fünfzehnten Studioalbum. Es ist für Colin Hay der Höhepunkt seiner Solo-Karriere und das mit 68 Jahren. Für Colin Hay ist der gleichnamige Song „Now and the Evermore“ sehr besonders, denn der Song ist in Zusammenarbeit mit dem Beatle-Star Ringo Starr entstanden. Dass der ehemalige Beatles-Schlagzeuger in diesem Werk mitspielt, ist für Hay eine sehr große Ehre. Er tourt mit Ringo Starr regelmäßig seit 2006. Aus diesem Grund ist es für Colin Hay mehr als nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen, dass Ringo Starr im Song auf den Drums mitspielt. Dass die Beatles Hay beeinflusst haben, können wir auch in den Liedern „Love Is Everywhere“ und „The Sea Of Always“ hören.
Eine weitere emotionale Bedeutung hat für Hay der Song „Starfish And Unicorns“. Seine Eltern sind beide bereits gestorben und der Verlust hat ihn sehr mitgenommen. Im Lied ist dieser anhaltende Schmerz und die gebliebene Einsamkeit deutlich rauszuhören. Mit dem Album „Now And The Evermore“ blickt der gebürtige Australier voller Dankbarkeit auf sein Leben zurück – auf der Erde sein zu dürfen, ist für ihn ein großes Geschenk.
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Autorin: Elisabeth Maas