Das Albumcover "Wrong Side Of Paradise" von den Black Star Riders zeigt eine Mauer mit einem Stacheldraht oben drauf und Überwachungskameras. In der Wand ist ein Loch. Durch das Loch ist ein Sandstrand mit Meer und Palmen zu sehen. Das Loch wird von einem Soldaten bewacht.

Album der Woche

Black Star Riders mit „Wrong Side Of Paradise“

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„Ich kann nur über meine eigenen persönlichen Erfahrungen schreiben, (…) und darüber, wie ich eine Welt sehe, die sich schneller verändert, als wir sie begreifen können.“ Das sagt Ricky Warwick, der Frontmann der Black Star Riders zu ihrem neuen Album „Wrong Side Of Paradise“. Darin geht er auf sozialkritische Themen ein, die ihm selbst immer wieder begegnen. Es ist unser Album der fünften Kalenderwoche.

Die Absetzung von Thin Lizzy

Als die bekannte irische Rockband Thin Lizzy im Dezember 2012 beschloss, neue Musik zu veröffentlichen, wehrten sich Keyboarder Darren Wharton und Schlagzeuger Brian Downey. Deswegen beschlossen die anderen Bandmitglieder, aus Respekt vor dem verstorbenen Sänger Phil Lynott die Songs unter einem anderen Namen zu veröffentlichen. Da wurden die Black Star Riders geboren. Sie sind benannt nach einer Bande Banditen aus dem Kultfilm „Tombstone“. Skeptisch gegenüber der neuen Band, aber aus Respekt vor dem verstorbenen Phil Lynott, entschieden Downey und der Wharten schließlich doch, der Gruppe beizutreten. Nach kurzer Zeit ersetzte Jimmy DeGrasso den Drummer Downey.

Geprägt durch Thin Lizzy, veröffentlichte die Band ihr erstes Album „All Hell Breaks Loose“ im Februar 2013. Danach tourten sie durch die Welt und spielten sogar auf dem Hi Rock Festival in Deutschland. Das dritte und wahrscheinlich erfolgreichste Album der Band veröffentlichten die Black Star Riders im Februar 2017. Mit „Heavy Fire“ landete die Band ein Hit-Album, das es auf den sechsten Platz der britischen Albumcharts schaffte und auch den weiten Weg zu uns nach Deutschland fand. Es landete prompt auf Platz elf der deutschen Charts. Einen Monat später gewann es außerdem den Planet Rock Award für das beste britische Album. Das vierte Album „Another State Of Grace“ erschien im September 2019, war aber nicht so ein großer Erfolg wie das vorherige.

Dieses Jahr feiert die Band ihr zehnjähriges Jubiläum mit einer Tour durch Großbritannien. Aber von dem Grundgestein der Gruppe ist nur noch Sänger Ricky Warwick übrig, der mit seiner Stimme Phil Lynott alle Ehre macht. Heute besteht das Quartett zudem noch aus dem Gitarristen Christian Martucci, dem Bassisten Robbie Crane und dem Schlagzeuger Zak St. John.

Hard-Rock mal weicher

In ihrem fünften Album „Wrong Side of Paradise“ singt sich Ricky Warwick wahrlich die Seele aus dem Leib. Mit elf unglaublichen Titeln zeigen die Black Star Riders, dass sie es immer noch voll drauf haben und ihrem Stil treu geblieben sind. Darunter sind viele Lieder, die den Ernst des Lebens thematisieren, wie „Pay Dirt“, das vom ehemaligen Mitglied Christian Martucci und dem verstorbenen Todd Youth geschrieben wurde. Zu den ernsteren Liedern zählt auch der Song „Riding Out The Storm“, in dem Warwick über die Vergänglichkeit des Lebens singt, nachdem er einige Menschen, die ihm nahe standen, verloren hat.

Aber auch leichter verdauliche Lieder bringt die Band in ihr neuestes Album ein. Der Hit der Osmonds, „Crazy Horses“, wird von Black Star Riders brillant gecovert, wobei Warwick genauso wie das Original klingt. Aber auch „Better Than Saturday Night“ ist ein Titel, der uns den Tag verschönern kann und er gibt auch dem Album einen Schuss Positivität.

Unsere weiteren Alben der Woche findet ihr hier.

Autor: Emil Kósa