Album der Woche
AMYL AND THE SNIFFERS MIT „CARTOON DARKNESS“
Wenn man an pure Punk-Energie denkt, kommt man an Amyl and the Sniffers nicht vorbei. Die Australier*innen haben sich aus einer spontanen Idee heraus gegründet – buchstäblich. 2016 saßen Amy Taylor, Declan Martens, Fergus Romer und Bryce Wilson zusammen, schrieben in wenigen Stunden ihre ersten Songs und nahmen sie direkt in Taylors Wohnzimmer auf. Es dauerte nicht lange, bis sie mit ihrer Mischung aus Garage Rock, Punk und rotziger Attitüde in der australischen Musikszene auffielen. Ihr erstes Album wurde zum Kritikerliebling, und die Band gewann den ARIA Award für das beste Rock-Album 2019. Ziemlich beeindruckend für eine Gruppe, die eher aus Zufall entstanden ist. Aus dieser unperfekten Perfektion entwickelte sich eine Band, die heute internationale Bühnen füllt. Mit ihrem neuen Album „Cartoon Darkness“ zeigen sie, dass hinter all dem Chaos eine klare Vision steckt.
Die Bandmitglieder Amy Taylor, Dec Martens, Gus Romer und Bryce Wilson kannten sich aus der Punkszene von Melbourne und fanden durch eine Mischung aus Zufall und einer Vorliebe für laute Musik zusammen. Der Name „Amyl and the Sniffers“ ist eine Anspielung auf die Partydroge Amyl Nitrite – und genauso explosiv ist ihre Musik. Von ihren Wurzeln als DIY-Garagenband bis hin zu ausverkauften internationalen Tourneen sind Amyl and the Sniffers ein Beispiel dafür, wie weit man mit Talent und einer Menge Charisma kommen kann.
Neben ihrer wilden Live-Performance ist die Band vor allem für ihre direkten, ehrlichen Texte bekannt. Amy Taylor, die unverkennbare Frontfrau mit ihrer Mischung aus Rotzfrechheit und Ehrlichkeit, beschreibt ihre Musik als „eine Möglichkeit, einfach alles rauszulassen“.
PUNK, DER NACHDENKLICH MACHT
Ihr neues Album „Cartoon Darkness“ vereint das Beste, was Amyl and the Sniffers ausmacht: rohe Energie, bissige Gesellschaftskritik und einen Hauch von Nachdenklichkeit. Der Titel des Albums spielt auf die oft absurden, fast surrealen Momente des Lebens an – eine Mischung aus Komik und Dunkelheit, die sich in den Songs widerspiegelt.
Die Platte startet mit einem Knall: „Big Dreams“ ist ein Song über Ambitionen und den Drang, aus dem Alltag auszubrechen. Hier zeigt die Band, dass sie nicht nur laut, sondern auch inspirierend sein kann. Mit „It’s Mine“ folgt ein Song, der die rebellische Seite von Amyl and the Sniffers perfekt einfängt – ein aggressiver Track, der klarstellt, dass man sich nehmen soll, was einem zusteht.
Doch es gibt auch ruhigere, emotionalere Momente. In „Me And The Girls“ feiern sie die unersetzliche Kraft von Freundschaften, während „Doing In Me Head“ einen tiefen Einblick in innere Kämpfe und Unsicherheiten gibt. Der Song zeigt, dass hinter der lauten Fassade auch viel Verletzlichkeit steckt.
Natürlich dürfen die klassischen Punk-Hymnen nicht fehlen. „Do It Do It“ ist ein mitreißender Aufruf, sich keine Gedanken darüber zu machen, was andere denken – Hauptsache, man zieht sein Ding durch. Das Album vereint schnelle, aggressive Tracks mit Momenten der Reflexion und zeigt, dass die Band sich musikalisch und thematisch weiterentwickelt hat.
EIN ALBUM VOLLER ENERGIE UND CHARAKTER
Mit „Cartoon Darkness“ liefern Amyl and the Sniffers ein Album, das alles bietet: Chaos, Energie, Tiefe und eine Menge Spaß. Wer Lust auf eine Mischung aus krachenden Beats, ehrlichen Texten und einer Band hat, die das Leben feiert, sollte unbedingt reinhören. Die Australier*innen liefern einen Sound, der direkt ins Herz geht, ohne dabei ihren typischen Chaos-Charme zu verlieren. Wer die Band schon liebt, wird mit diesem Album seine Freude haben, und wer sie noch nicht kennt, sollte sie jetzt unbedingt hören.
Wer die Band im Juni 2025 persönlich live erleben möchte, kann dies in Berlin tun und wer sie live erlebt, weiß, dass keine Show der anderen gleicht. Es wird laut, wild und unvergesslich.
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Autorin: Almina Ciftci