Klassiker der Woche
Die Ärzte mit „Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!“
„Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!“ von den Ärzten ist unser Klassiker der Woche in der 46. Kalenderwoche!
20 Jahre alt, aber immer noch aktuell! Selbstironie, gesellschaftliche Kritik und einfach auch mal nur Unsinn. Das alles findet man im neunten Studioalbum der „Besten Band der Welt“.
Bela, Farin und Rod setzten sich nach ihrem Erfolg „Männer sind Schweine“ scheinbar selbst unter Druck. Auf keinen Fall wollten sie wieder einen solchen Hit schreiben, der rund um die Uhr im Radio läuft. So gesehen ist ihnen das auch gelungen. Ein Erfolg war das Album dennoch.
Gut gealtert, aber jung geblieben
Die Berliner Musiker sprechen in ihrem Album viele Themen an, die uns heute noch wichtig sind oder aber wichtig sein sollten. Eine klare Kante gegen rechts ist der Track „Ein Sommer nur für mich“:
Scheint die Sonne auch für Nazis? Dann kämen mir die Tränen.
Die Ärzte – Ein Sommer nur für mich
Dürfen Faschos auch verreisen? Das wär‘ ungerecht.
Können Rassisten etwa auch den blauen Himmel sehen?
Scheint die Sonne auch für Nazis?
Wenn’s nach mir geht, tut sie’s nicht:
Ich will ’nen Sommer nur für mich!
Auch Gewalt gegen Frauen („Manchmal haben Frauen…“) ist ein Thema. In „Herrliche Jahre“ geht es darum, dass jeder Mensch sein eigenes Dasein irgendwie als negativ betrachtet, obwohl das Leben eine Party ist.
Die Scheibe ist trotz ihrer immerhin schon 20 Jahre in ihren Themen durchaus jung geblieben. Themen wie Neonazis oder Gewalt gegen Frauen sind nun mal leider noch aktuell. Genauso werden sich bestimme Charakteristiken der Menschen wohl nie ändern. „Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer“ ist damit eine Platte für die Ewigkeit.
Musikalische Experimente schaden der CD nicht
Wer die Ärzte nicht kennt, der liest nur was von Punkrock. Aber wer sie öfter hört, der weiß, dass Punk in Kombination mit Bela, Farin & Rod etwas ganz Eigenständiges ist – und allen voran ein nie endendes musikalisches Experiment. Auf „Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer“ ist von Einheitsbrei natürlich nichts zu spüren, aber man merkt eben dennoch, dass es die Ärzte sind.
„Rock’n’Roll-Übermensch“ wird zum Beispiel in einem langsamen Schritt gespielt, und während des letzten Verses aus der Perspektive des Außerirdischen, wird eine starke Klangveränderung verwendet.
„N 48.3“ ist eher mit schnellem Psychobilly-Style zu vergleichen und „Alles so einfach“ erinnert an langsamen Ska. Zudem erinnert „Mondo Bondage“ vom Stil her an einen klassischen 70er oder 80er Punk-Song.
Musikvideos aus „Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!“
Wie es sich für die Ärzte gehört, haben sie natürlich auch einige witzige oder verrückte Videos zu ihren Songs gedreht. „Manchmal haben Frauen…„, „Wie es geht„, oder „Rock´n´Roll-Übermensch“ nehmen einen mit in die ernsthaft-lustige Welt der „Besten Band der Welt“.
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Autor: Kevin Pfeifer