Seit mehr als 25 Jahren ist das Volksbad Nürnberg außer Betrieb. Schwimmkurse in den Hallen des Jugendstil-Gebäudes am Plärrer sind schon längst Vergangenheit. Das soll sich jetzt jedoch wieder ändern.

Nach langem Hin und Her hat der Nürnberger Stadtrat Ende Oktober den Sanierungsplänen für das Volksbad Nürnberg zugestimmt. „Ich bin verdammt stolz und dankbar, dass der Rat mit einer Gegenstimme das so beschlossen hat,“ sagt der Dritte Bürgermeister von Nürnberg, Christian Vogel.

Er ist unter anderem zuständig für NürnbergBad, also die städtischen Bäder, zu denen auch das Volksbad zählt. Lange arbeitet er schon darauf hin, dass das Volksbad saniert wird, und jetzt ist es endlich soweit.

Ein teurer Spaß

Günstig wird das allerdings nicht. Zwar bekommt die Stadt Förderungsgelder sowohl vom Bund als auch vom Freistaat – insgesamt fast die Hälfte der Gesamtsumme – aber es bleibt trotzdem einiges an Kosten übrig.

„Rund 30 Millionen Euro würden den städtischen Haushalt belasten“, so Vogel. Insgesamt ist das Projekt sogar noch einmal viel teurer: Um die 55 Millionen sollen in die Sanierung fließen. Dabei soll auch eine der alten Schwimmhallen in einen Wellnessbereich umgebaut werden sowie ein Hubboden installiert werden, mit dem die Wassertiefe im Becken stufenlos verstellt werden kann. Zudem ist auch ein Gesundheits-Fitness-Studio und eine Physiotherapie-Praxis innerhalb des Bads geplant.

Jahreskarte als „Solidaritätserklärung“

Auch aufgrund der Kosten hat Christian Vogel nun vergangenen Freitag eine neue Idee der Finanzierung vorgestellt: Eine Jahreskarte fürs Volksbad, die Bürger*innen bereits jetzt kaufen können. Sie soll dann ab dem Tag der tatsächlichen Eröffnung des Volksbads gelten; das ist momentan für 2024 angesetzt. Eine solche Jahreskarte kostet 400 Euro, ist allerdings auch für alle anderen städtischen Bäder gültig.

Vogel spricht in diesem Zusammenhang von einer Möglichkeit für die Bürger*innen, sich mit dem Vorhaben der Sanierung solidarisch zu zeigen. Eine „Mitmachaktion“ nennt er das. 1000 solcher Jahreskarten wurden bisher gedruckt, passend zur Weihnachtssaison in Schmuckoptik und Goldprägung. Diese Idee, die vom Bürgermeister selbst kam, ist jetzt auch bald auf 50 Plakatwänden in Nürnberg zu finden.

Die Sanierungsarbeiten im Volksbad werden voraussichtlich im Herbst 2021 beginnen.

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Autor*in: Milena Graf