Brettspiele in Corona-Zeiten

Der Ali-Baba-Spieleclub e.V.

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Mensch ärgere dich nicht, Schach, oder Dame – wer von uns hat früher denn nicht gerne Brettspiele gespielt? Ob mit der Oma, den Eltern, oder den Freunden.

Eines der ersten Brettspiele war „Das Königliche Spiel von Ur“. Es wurde bereits rund 2600 v. Chr. in Mesopotamien gespielt, das liegt im heutigen Syrien und dem Irak.

Daher kommt wohl auch der Name des 1991 in Nürnberg gegründeten „Ali Baba Spieleclub e.V.“ Ali Baba ist eine Figur aus der morgenländischen Geschichtensammlung „Tausendundeine Nacht“.

Deutschlandweiter Spieleclub mit 800 Mitglieder*innen

Der Ali Baba Spieleclub ist gegründet worden, um zusammen Brettspiele spielen zu können. Aus der simplen Idee ist heute ein deutschlandweiter Verein mit über 800 Mitglieder*innen geworden.

Christian Wallisch, Vorsitzender des Ali-Baba Spieleclubs, war von
Anfang an mit dabei. „Entstanden ist das Ganze vor mittlerweile 40 Jahren, als ein Freund von mir […] auf die Idee kam: ‚Ich lad‘ regelmäßig ein paar Leute zum Spielen ein'“, erzählt Wallisch. „Er hat selber gerne gespielt, war aber single und hat sich entweder keine Zeit genommen oder er hat keine Leute gehabt.“

Spieleausleihe des Ali-Baba Spieleclubs

Sein Freund hatte die Stadt Nürnberg gebeten, ihm einen Raum zur Verfügung zu stellen. Gesagt, getan, die Stadt ist dem Wunsch prompt nachgekommen. Über 5000 verschiedene Spiele aus der ganzen Welt stehen dort zur Verfügung. „Wir spielen vor allem Brett- und Gesellschaftsspiele, aber auch Kartenspiele“, erklärt Wallisch. „Alles, was es so auf dem Markt gibt. Wir haben gesagt, wir können alles spielen – bloß nicht um Geld!“

Der Ali Baba Spieleclub ist ein buntgemischter Haufen. Alle Altersklassen sind vertreten. Das jüngste Mitglied ist gerade mal zwei Jahre alt, die ältesten sind bereits über 80. In Zeiten von Corona ist ein regelmäßiges Treffen leider nicht möglich, aber das heißt nicht, dass der Club komplett außer Gefecht gesetzt ist.

„Es treffen sich immer wieder Leute – unter Corona-Bedinungen – in kleinen Runden und spielen privat“, berichtet der Vorsitzende des Ali-Baba Spieleclubs. „Was allerdings regelmäßig weiterläuft, ist unsere Spieleausleihe. Mitglieder*innen können die Spiele für eine Woche ausleihen und danach bringen sie die wieder.“

Digitales Spielen

Aber im Jahr 2020 ist es zum Glück trotzdem möglich, in einer großen Gruppe miteinander zu spielen – trotz der Beschränkungen und der Abstandsregelungen. „Wir haben einen Discordserver, über den man sich treffen und dann Spielerunden vereinbaren kann“, sagt Wallisch. „Auf einschlägigen Seiten kann man dann gemeinsam spielen.“

Die Server sind regelmäßig voll und Christian Wallisch ist stolz darauf, dass sich auch in so einer schwierigen Zeit die Leute zum gemeinsamen Spielen treffen können. Auch die Anzahl der Vereinsmitglieder ist während Corona nicht gesunken. Im Gegenteil: Über mehr als zwei Dutzend neue Anträge durfte sich der Spieleclub in der letzten Zeit freuen.

Wer mitmachen möchte, soll einfach vorbeischauen. Alle Clubveranstaltungen sind öffentlich. Für 20 Euro im Jahr kann man Mitglied werden und so nicht nur regelmäßig spielen, sondern auch die verschiedensten Leute kennenlernen. Ihr erreicht den Ali Baba Spieleclub vor Ort im Pellerhaus am Egidienplatz 23 in Nürnberg oder auf ihrer Webseite.

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Autor: Kevin Pfeifer