Zufriedener mit dem Radverkehr
ADAC-Umfrage zum Mobilitätsangebot in Nürnberg
Letzte Woche hat der ADAC seine Ergebnisse zur Umfrage „Mobil in der Stadt“ veröffentlicht. Dabei geht es um die Zufriedenheit der Nürnberger*innen mit dem bestehenden Mobilitätsangebot.
Bei der Umfrage handelt es sich um eine Onlinebefragung. Dabei haben bundesweit über 11.000 Menschen aus 30 mittelgroßen deutschen Städten teilgenommen. Hier wurden verschiedene Gesichtspunkte zur Zufriedenheit mit dem bestehenden Mobilitätsangebot in der Stadt beleuchtet.
In Nürnberg hat der ADAC die Daten vom vergangenen Oktober und November mit derselben Studie von 2017 verglichen. Dabei hat sich gezeigt: Die Corona-Pandemie verändert auch das Mobilitätsverhalten. Beispielsweise waren die Menschen im Durchschnitt während der Corona-Zeit 24 Prozent mehr zu Fuß unterwegs.
Viele Baustellen bei der Autofahrt
Schon 2017 wurde der PKW-Verkehr in Nürnberg am schlechtesten von allen Mobilitätsangeboten in der Stadt bewertet. Das hat sich nicht geändert. Hier beklagen die Befragten vor allem das Verhalten der Radfahrer*innen und die Parkgebühren.
Aber auch das Parkplatzangebot ist den Nürnberger*innen ein Dorn im Auge: Dort hat sich die Einschätzung im Vergleich zu 2017 sogar noch einmal verschlechtert. Dasselbe gilt für das Baustellenmanagement.
Wenn teuer, dann VAG
Die Bewertung der öffentlichen Verkehrsmittel hat sich im Vergleich zur letzten Studie dagegen nicht stark verändert. Allerdings ist dies laut des ADAC aufgrund der Corona-Pandemie nicht wirklich vergleichbar.
Kritisiert wurde etwa das Platzangebot in den Fahrzeugen der VAG, obwohl die Öffentlichen insgesamt weniger genutzt wurden. Dies erklärt sich der ADAC mit einem „veränderte[n] Abstandsbedürfnis“ aufgrund der aktuellen Lage.
Der größte Kritikpunkt ist allerdings weiterhin das Preis-Leistungs-Verhältnis. Daran hat auch die Einführung des 365-Tage-Tickets nur wenig geändert.
Wer sein Rad liebt
Am besten ist der Radverkehr in Nürnberg weggekommen. Der einzige Kritikpunkt im Vergleich zu 2017: das Radwegnetz. Und das, obwohl sich das Netz seit der vorherigen Umfrage nicht bedeutend verändert hat.
„Die negative Einschätzung des Radwegnetzes ist sicherlich auf die veränderte Nutzung in der Corona-Krise und auf den öffentlichen Fokus durch den Radentscheid zurückzuführen,“ vermutet Jürgen Hildebrandt, der Leiter der Abteilung Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nürnberg.
Letztes Jahr hat der Radentscheid Nürnberg über 25.000 Unterschriften für ein besseres Radangebot in der Stadt gesammelt.
Den gesamten ADAC Mobil-Monitor findet ihr hier. Weitere neue Meldungen findet ihr auf unserer Webseite!
Autor*in: Milena Graf