Auf dem Albumcover "Fair Warning" von Van Halen sind verschiedene in Brauntönen gemalte Menschen zu sehen.

Klassiker der Woche

Van Halen mit „Fair Warning“

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Kann Hardrock überhaupt noch härter werden? Eine Antwort auf diese Frage lieferte uns die Band Van Halen mit ihrem vierten Studioalbum „Fair Warning“ – unserem Klassiker der Woche in der 24. Kalenderwoche.

Rocker aus den Niederlanden

Anders als bei Hardrock-Legenden, wie die Mitglieder von Guns n‘ Roses oder Kiss, stammt die Band Van Halen nicht aus den Vereinigten Staaten, sondern aus den Niederlanden. Schon früh waren Edward und Alex van Halen von der Musik begeistert. Das ist nicht verwunderlich, denn ihr Vater war Jazzmusiker. Also lernten die zwei Brüder relativ schnell verschiedenste Instrumente und komplizierte Musiktechniken. Doch als die Familie dann aus den regnerischen Niederlanden in das sonnige Kalifornien zog, änderte sich viel für die Brüder. Aus Klavierstunden wurden „Sex, Drugs and Rock N‘ Roll“. Da ließ auch eine eigene Band nicht lange auf sich warten.

Von der Atombombe zum Bomben-Hit

Zusammen mit dem Sänger David Lee Roth und dem Bassisten Mike Anthony gründeten die Geschwister 1972 die Band Rat Salad. Bei dem Namen wäre es auch geblieben, wenn er nicht zu sehr an den Namen einer deutschen Atombombe erinnert hätte. Deswegen wurde aus Rat Salad dann ganz einfach Van Halen.

Gene Simmons, der Kopf von Kiss, war so begeistert von den Musikern, dass er ihr Debütalbum „Van Halen“ finanzierte. Das Debütalbum und die zweite Platte der Hardrock-Band erhielten beide jeweils eine Diamantauszeichnung. Und Songs wie „Jump“ wurden zu den einflussreichsten Rock-Songs gekürt.

Spannung im Studio

Während den Aufnahmen für das vierte Album „Fair Warning“ herrschte Spannung in der Band. Der Sänger, David Lee Roth, war anscheinend neidisch auf den ganzen Erfolg von Eddie van Halen. Laut dem Gitarristen hat Roth damals sogar gesagt:

„That fucking little prick, not only is he winning all the guitar awards, but he’s also the first to marry a movie star.“ (Dieser verdammte, kleine Kerl gewinnt nicht nur alle Gitarrenpreise, sondern er ist auch der erste, der einen Filmstar heiratet.)

David Lee Roth

Es ging sogar so weit, dass van Halen hinter Roths Rücken über einen Rauswurf geredet hat. Dazu kam noch, dass der Gitarrist das Gefühl hatte, der Sänger und der Produzent, Ted Templeman, würden ihn zurückhalten. Er gab zu:

„On the whole album, I was angry, frustrated and loose.“ (Auf dem ganzen Album war ich wütend, frustriert und ungenau.)

Edward van Halen

Diese aggressive und dunkle Stimmung zieht sich durch das ganze Album. Der Song „Sinner’s Swing“ transportiert diese Atmosphäre am besten. Obwohl es keiner der Songs in die Charts geschafft hat, ist „Unchained“ ein absoluter Fan-Liebling. 1997 wurde das Lied sogar auf Platz eins der „Favorite Van Halen Songs“ gevotet.

Das Album ist perfekt geeignet für Hardrock-Fans, die Gitarrensolos und starke Rock-Stimmen lieben.

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Autorin: Alexa Dutschke