Das Albumcover "Ten" von Pearl Jam ist pink. Im Vordergrund sieht man einige Menschen zusammenstehen, die in der Mitte ihre Hände hochstrecken.

Klassiker der Woche

Pearl Jam mit „Ten“

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Eine Erinnerung an die halluzinogene Marmelade der Urgroßmutter Pearl von Bandleader Eddie Vedder – das soll der Hintergrund des Bandnamens Pearl Jam sein. Wie glaubhaft diese Geschichte ist, bleibt fragwürdig. Deshalb wird die Story häufig als PR-Gag abgetan. Was nicht so leicht unter den Teppich zu kehren ist, ist jedoch der musikalische Erfolg von Pearl Jam. Deswegen ist ihr Debütalbum unser max neo Klassiker der 36. Kalenderwoche.

Pearl Jam und der Grunge

Die Gruppe gründet sich im Jahr 1990 in Seattle. Vier der fünf Gründungsmitglieder bleiben der Band bis heute erhalten. Die Musiker haben die damals entstehende Grunge-Bewegung stark geprägt und tun dies bis heute. Seit dem Tod von Nirvana-Sänger Kurt Cobain ist Pearl Jam wohl die erfolgreichste Band der Szene. Auf den wachsenden Erfolg reagieren die Fünf mit medialer Abschottung. Sie geben kaum Interviews und auch Musikvideos werden seltener. Im Laufe der Zeit entwickelt sich Pearl Jams Musikstil immer mehr in Richtung Alternative-Rock.

30-jähriges Debüt-Jubiläum von Pearl Jam

Das kann dieses Jahr gefeiert werden. Wahnsinn! Denn 1991 brachte Pearl Jam ihr erstes Album „Ten“ auf den Markt. Insbesondere dieses Album beeinflusst die Grunge-Szene sehr. Vermutlich auch wegen der eher düsteren Themen. Die Platte dreht sich um Suizid, Depression und Einsamkeit. Trotz der dunklen Inhalte schreibt die Scheibe eine unfassbare Erfolgsgeschichte. Sie erreicht dreizehnfachen Platinstatus, ist für zwei Jahre in den Billboard Charts und wird über fünfzehn Millionen Mal verkauft. Außerdem erreicht das Album Platz zwei in den US-Charts. In Deutschland landet es auf Platz fünfzehn. Anlässlich des 20-jährigen Bandbestehens gab es bereits eine Widerveröffentlichung von „Ten“ mit Bonusmaterial. Vielleicht erwartet uns jetzt, zum Debütjubiläum, etwas Ähnliches. 

Mit düsteren Singles zum Erfolg

Die erfolgreichste Single vom Album „Ten“ ist „Jeremy„. Das Musikvideo zum Song hat vier MTV Video Music Awards gewonnen. Vor allem wegen seiner filmischen Handlung. Gezeigt wird ein Schüler, der von seinen Eltern vernachlässigt und von seinen Klassenkameraden gemobbt wird. Deshalb erschießt er sich am Ende des Videos mit einer Pistole im eigenen Klassenzimmer. Dieser Schluss des Clips löste in der Vergangenheit viel Kritik aus.

Außerdem ist einer der größten Hits von Pearl Jam auf dem Album zu finden: „Even Flow„. Der Song erzählt davon, wie es ist, obdachlos zu sein. Anscheinend hat Bandleader Eddie Vedder den Song direkt unter der Space-Needle in Seattle geschrieben. Inspiriert wurde er dabei von einem obdachlosen Vietnamkriegsveteranen. Mit ihm freundete Vedder sich während der Arbeit an „Ten“ an. Auch die erste Single überhaupt von Pearl Jam lässt sich auf dem Album finden. Sie heißt „Alive„. Häufig wird der Track als Hymne der 90er-Jahre bezeichnet. Vor allem das Gitarrensolo am Ende des Songs spiegelt die Musik und Grunge-Szene der Zeit super wider.

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Autorin: Rebecca Zweigle