Flexibel und kostengünstig
Neue Grünmodule für Nürnberger Innenstadt
Die Nürnberger Innenstadt hat vor kurzem ein paar neue Grünmodule bekommen. Für den Unteren Bergauerplatz bedeutet das mehr Pflanzen und weniger Autos. Denn bislang war der Platz eher eine Parkfläche als ein Ort zum Entspannen. Oberbürgermeister Marcus König hat die Umgestaltungen jetzt der Nürnberger Bevölkerung präsentiert.
Gemeinsam mit der Umweltbank und dem Verein „Grünclusiv“ hat die Stadt Nürnberg am Unteren Bergauerplatz Bänke und mobile Grünmodule aufgestellt. Ziel der Aktion sei, insbesondere die Innenstadt umweltfreundlicher zu gestalten. Aber auch die Aufenthaltsqualität vor Ort soll von den Maßnahmen profitieren. Schon seit einem Jahr versuche die Stadt Nürnberg ihre Plätze grüner zu gestalten, erklärt Oberbürgermeister König. Dafür hat die Stadt Nürnberg jetzt finanzielle Unterstützung von der Umweltbank erhalten. 20.000 Euro hat sie zu den neuen Grünmodulen beigesteuert. Den Unteren Bergauerplatz habe er zwischen den vielen parkenden Autos bislang gar nicht als echten Platz wahrgenommen, gesteht Vorstandsmitglied Goran Bašić. Für die Umweltbank sei es deshalb eine große Ehre gewesen, hier mitgestalten zu dürfen. „Das ist unser kleiner, bescheidender Beitrag, die Innenstadt meiner Geburtsstadt Nürnberg einen Tick attraktiver zu machen“, freut sich Bašić.
Grünmodule: Einfach und billig
Die aufgestellten Grünmodule seien aber keine Selbstverständlichkeit, macht Daniela Bock vom Verein „Grünclusiv“ deutlich. Momentan existierten diese Einheiten nach wie vor als Pilotprojekte. Entworfen hat diese die „Nürnberger City Werkstatt“. Die mittelfränkische Industrie- und Handelskammer (IHK) hat gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Nürnberg die Initiative ins Leben gerufen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, mehr Leben in die Innenstadt zu bringen. „Wir hoffen, damit einen Schritt weitergekommen zu sein, auf dem Weg zu einem Nürnberger Modul“, verdeutlicht Daniela Bock. Idealerweise sollten ähnliche Parkanlagen so mit wenig Geld und Aufwand in kürzester Zeit an beliebigen Orten in der Stadt errichtet werden können.
Kritik aus der Bevölkerung
In der Bevölkerung stoßen die neuen Grünmodule aber nicht überall auf Zustimmung. Einige Anwohner*innen des Unteren Bergauerplatzes etwa klagen, dass schon jetzt kaum mehr freie Parkmöglichkeiten in der Innenstadt vorhanden sind. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft auch die Flächenversiegelung in der Stadt. Den Boden aufreißen und Bäume direkt in die Erde pflanzen, das wünscht sich auch Oberbürgermeister König. Doch die Realität setzt dem meist hohe Hürden.
„Wir stellen aber schon auch fest, dass in der Stadt oftmals viele Verkabelung unter der Erde liegen. Auch die U-Bahn ist da. Ich kann also nicht immer irgendetwas in die Erde pflanzen. Deshalb sind solche Module ein Beginn. Damit kann ich auch Plätze, die eigentlich versiegelt sind, ein Stück weit wieder entsiegeln. Obendrauf hab ich dann eben Erde und Blumen und hab auch etwas für die Natur geschaffen.“
Oberbürgermeister Marcus König (CSU)
Balance zwischen Parkplatz und Grünmodulen
Bis zum Herbst bleiben die neuen Grünmodule vorerst am Unteren Bergauerplatz stehen. Wie und wo es mit den Modulen dann weitergeht, steht noch nicht fest. Feste Kriterien, wo die Pflanzenelemente als nächstes platziert werden, gebe es aber nicht, erklärt Oberbürgermeister König. Die Stadt wolle aber auch die Parksituation in den Blick nehmen: „Wir schauen uns einfach an, wo wir Möglichkeiten haben. Aber die Kombination zwischen Parkplätzen und Grünmodulen geben Aufenthaltsqualität und da ist eigentlich jeder Platz geeignet“, ist der Oberbürgermeister überzeugt.
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Autor: Tim Goppelt