CD der Woche
Takida mit „Falling From Fame“
Drei Jahre nach ihrem ersten großen Erfolg in Deutschland gibt es von der schwedischen Band „Takida“ wieder ein Lebenszeichen. Eigentlich war im letzten Jahr eine große Tour geplant. Aber wie bei so vielen Künstler*innen hat auch ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Falling From Fame“ heißt jetzt ihr achtes Album – unsere CD der Woche in der Kalenderwoche 36.
Takida sind fünf Jungs aus Schweden. Ihren Namen verdankt die Band dabei der japanische Anime-Figur „Gohei Takeda“. Seit mehr als 20 Jahren ist die Gruppe um Leadsänger Robert Petterson im Rock-Geschäft. Der erste Erfolg hat aber lange auf sich warten lassen. Erst im Jahr 2006 kam der große Durchbruch. Mit ihrem ersten Studioalbum „Make You Breathe“ haben es die Musiker aber gleich auf Anhieb in die Top zehn der schwedischen Charts geschafft. Dort hielt sich die Platte dann noch für weitere zehn Wochen. Noch erfolgreicher war nur die Albumsingle „Losing“. Mit ihr hat Takida nur knapp die Spitzenposition verpasst.
Erfolg in den deutschen Charts
Auf dem Erfolg wollte sich die schwedische Band aber nicht ausruhen. In den darauffolgenden Jahren haben sie regelmäßig weitere Alben auf den Markt gebracht. Jede einzelne Platte ist an die Spitze der schwedischen Albumcharts geschossen und wurde dafür entweder mit Gold oder Platin ausgezeichnet. Auch ihr bislang letztes Album „Sju“ war in Schweden erfolgreich, wenn auch nicht so stark wie seine Vorgänger. Für Takida war die Platte trotzdem ein Erfolg. Erstmals hat es die Gruppe nämlich auch in die deutschen Charts geschafft.
Seitdem gehört Takida zu den beliebtesten Rockbands in ganz Skandinavien. Im vergangen Jahr hatten die Musiker eigentlich eine große Tour quer durch Europa geplant. Dann aber kam Corona. Takida hat sich deshalb fleißig auf das Songschreiben von Songs fokussiert. „Falling From Fame“ heißt das Ergebnis und ist mittlerweile schon das achte Studioalbum von Takida. Seit Ende August gibt es ihr neues Werk zu hören. Mit der neuen Platte orientiert sich die Band diesmal aber eher in Richtung Mainstream-Publikum. Takida-Fans werden aber trotzdem nicht enttäuscht. Neben romantischen Rockballaden macht die Band auch den Sprung zurück in den klassischen Rock der 80er.
Richtungswechsel zu Mainstream-Rock
Mit der Single „Goodbye“ startet „Falling From Fame“ gleich zu Beginn sehr rockig. Der Song hätte durchaus das Zeug dazu, der neue Stadionklassiker auf Takida-Konzerten zu werden. Rockfans werden hier also definitiv bedient. Etwas anders klingt dagegen das Lied „Feel You Falling Away„. Mit dem Song bringt Takida ganz klar Emotionen auf das Album und wird damit bestimmt den ein oder anderen Fan im Mainstream-Radio finden. Klassischer Rock ist hier aber Fehlanzeige. Ähnlich steht es um den Song „Meet Me Half Of The Way“. Auch mit ihm zeigen die Schweden, dass Rockmusik durchaus mal etwas ruhiger sein kann. Im Mittelpunkt des Songs steht hier vor allem die Stimme von Sänger Petterson und gehört damit wohl zu den charakterlich stärksten Liedern auf der Platte.
Aber auch die anderen Bandmitglieder zeigen ihre Stärken auf dem neuen Album. In „Let The Hammer Ring The Bell“ liefert Drummer Kristoffer Söderström dabei einen markanten Rhythmus, der sich quer durch den ganzen Song zieht. Gleichermaßen punktet das Lied auch durch kraftvolle Riffs und ist deswegen ein perfekter Song für jeden Roadtrip. Zum Ende der Platte zeigt sich Takida aber noch einmal von ihrer sanften Seite. Der Song „What You Never Knew“ ist dabei eindeutig die Power-Ballade des Albums. Mit dem Lied setzt Takida dem Album einen würdigen Schlusspunkt.
Kein Takida-Konzert in Franken
Nächstes Jahr soll es dann endlich klappen mit der großen Tournee. Anfang 2022 kommt Takida auch nach Deutschland. Wer zu den eingefleischten Fans zählt und die schwedischen Musiker in Franken live erleben will, wird aber leider enttäuscht. Die einzigen Konzerte in Bayern gibt es in München, Regensburg und Memmingen.
Unsere weiteren CDs der Woche findet ihr hier.
Autor: Tim Goppelt