CD der Woche
Iron Maiden mit „Senjutsu“
Nach sechs Jahren Pause meldet sich die seit den 1980ern bestehende britische Hard-Rock- und Heavy-Metal-Band „Iron Maiden“ mit einem neuen Album wieder. Den japanischen Begriff „Senjutsu“ trägt es als Titel und es ist in dieser Woche unsere max neo CD der Woche in der Kalenderwoche 38.
Von Anfang an schon groß dabei
1975 rief der 15-Jährige Londoner Bassist Steve Harris die Band Iron Maiden ins Leben. Damals wusste er wahrscheinlich noch nicht, wie sehr er im Laufe der folgenden knapp 40 Jahre die Metalszene prägen würde.
Die ursprünglich fünfköpfige Metal-Band erzielte mit ihrem 1980 veröffentlichten, gleichnamigen Debütalbum „Iron Maiden“ ihren ersten großen Erfolg.
Was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Die 80er-Jahre waren nämlich durch die immer populärer werdende New Wave- und Punk-Musik eher weniger dem Metal zugewandt. Trotzdem schafften es die fünf schon 1981, mit ihrem zweiten Album „Killers“ auf ihre erste Welttour zu gehen.
Wiedererkennungsmerkmale und Bandstreit
Iron Maiden wurden von ihrer damaligen Plattenfirma dazu angeregt, für ihr Image eine Zeit lang Punk zu spielen. Trotzdem sind sie bald wieder ihrem Genre treu geblieben – genauso wie ihrem Band-Maskottchen Eddie.
Der Animationscharakter Ed Hunter war seit dem Debütalbum auf so gut wie jedem ihrer Single- und Albumcover zu sehen. Als lebensgroße Puppe konnten Fans seine Zombie-ähnlichen Gesichtszüge auch live bestaunen.
In ihrer Bandkonstellation blieben sich Iron Maiden aber nicht ganz so treu. Über die Jahre hinweg feuerte Harris so gut wie jeden seiner Bandkollegen, holte manche von ihnen wieder zurück oder suchte sich ganz neue. Einmal kam es sogar dazu, dass Harris nur mit einem Gitarristen und einem Keyboarder unterwegs war.
Album mit japanischem Titel aufgenommen in Frankreich
In ihrer derzeitigen Konstellation haben Iron Maiden Anfang diesen Monat „Senjutsu“ veröffentlicht. Der Titel des mittlerweile schon 17. Albums übersetzt Maiden frei aus dem Japanischen als „Strategie“ oder „Taktik“. Mit insgesamt 80 Minuten ist es im Vergleich zum Vorgängeralbum „The Book of Souls“ kürzer, auch wenn manche der Lieder bis zu zwölf Minuten dauern. Aufgenommen wurde das Doppelalbum weder in Großbritannien noch in Japan – was vom Titel her natürlich passend gewesen wäre. Stattdessen waren Iron Maiden schon im Frühjahr 2019 für die Aufnahmen bei ihrem Produzenten Kevin Shirley in Paris.
Noch mehr musikalische Abwechslung
Auch wenn die Lieder von „Senjutsu“ im großen Ganzen im typischen Iron Maiden-Stil gehalten sind, findet sich unter den Liedern viel Abwechslung. Das merkt man allein im Song „The Time Machine“, in dem neben dem Rockigen mit einer ruhigen Melodie gestartet und geendet wird. Das Gleiche findet man auch im Song „Darkest Hour“ wieder. Der ruhige Anfang und Abschluss wird hier durch Meeresrauschen und Möwengeschrei erzeugt, was eventuell eine Anspielung auf Harris‘ Liebe zum Angeln ist.
Eines der hochgelobten Soli des Albums kann man in „Stratego“ hören, das zusammen mit „Senjutsu“ den Albumtitel am besten mit aufgreift. Letzterer bildet den passenden Einstieg in das Album. Der Text erzählt vom Kämpfen, vom Siegen und Verlieren und spannt damit einen Bogen zur eigentlichen Übersetzung des Albumtitels, nämlich der „Kriegskunst“ oder „Feldherrenkunst“.
„The Writing On The Wall“, das am Anfang fast schon bluesig wirkt, wurde schon letzten Monat für das dazugehörige Animationsvideo gelobt.
Deutschlandtour leider ohne Bayern
Nächsten Sommer wird Iron Maiden auf ihrer Legacy Of The Beast Tour 2022 auch nach Deutschland kommen. In Bayern werden sie leider nicht auftreten. Stattdessen aber am 2. Juli in Köln und über den restlichen Monat verteilt auch noch in Berlin, Stuttgart, Bremen und Frankfurt. Die Tour sollte eigentlich schon vor zwei Jahren stattfinden – aufgrund der Pandemie mussten die meisten Termine allerdings bis nächstes Jahr aufgeschoben werden.
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Autorin: Elena Geigl