Holger Müller sitzt an seinem Schreibtisch im Home Office. Im Hintergrund des Selfies sind ein PC mit Tastatur und ein Laptop zu sehen.

Alumni-Talk

Holger Müller

/ / Foto: Holger Müller

25 Jahre max neo! In diesem Vierteljahrhundert haben uns eine Menge Leute begleitet. Viele von ihnen sind heute in der Medienwelt sesshaft geworden. In unserem Alumni-Talk treffen wir unsere ehemaligen Praktikant*innen, lassen ihre Zeit bei max neo Revue passieren und beleuchten ihren weiteren Werdegang. Diesmal ist Holger Müller an der Reihe.

Holger, wie bist du damals zu max neo gekommen?

Zu Beginn meines Studiums wollte ich eigentlich Printjournalist werden. In einer Übung an der Uni Bamberg habe ich dann aber festgestellt, dass mir Aufnahmegerät und Mikrofon mehr liegen als Schreibblock und Stift. Danach wollte ich unbedingt Radio machen! afk max (heute max neo, Anm. d. Red.) fand ich spannend, weil dort Praktikant*innen von sechs bis 18 Uhr fast das komplette Programm gestaltet haben.

Du wolltest also bei max neo Praktikum machen. Wann hast du das gemacht?

Mein erster Praktikumsblock hat im Februar 2003 begonnen, damals noch im alten Studio in der Fürther Straße 212. In der Redaktionskonferenz gab’s dann auch gleich den ersten Auftrag, eine Straßenumfrage zu Gerhard Schröders Nein zum Irak-Krieg. Danach bin ich irgendwie bei euch hängen geblieben, habe montags regelmäßig den „Max am Feierabend“ und samstags den „Wochenrückblick“ moderiert. So richtig Schluss war dann auch erst 2006, als ich mein Volontariat angetreten habe.

Dir scheint es bei uns sehr gut gefallen zu haben. Welche Erinnerungen verbindest du mit der Zeit?

Wir hatten nicht so viele Vorgaben, was den Aufbau und die Gestaltung von Beiträgen anging – „Formatradio“ stand ja beim damaligen Chef Achim Kasch im Pfui-Wörterbuch. Dadurch hatten wir beispielsweise die Möglichkeit, mit Soundeffekten, Musikbetten und der Schnittsoftware zu experimentieren. Natürlich hat nicht alles immer auf Anhieb geklappt oder ich bin übers Ziel hinausgeschossen, aber dafür gab‘s ein erstes Feedback bei der Beitragsabnahme oder in den Airchecks zu den Sendungen. Auch in den Workshops haben wir eine ganze Menge Tipps und Anregungen erhalten.
Die Redaktion war zu der Zeit fast schon ein Sammelbecken für Radiobegeisterte. Viele von uns waren auch nach dem Praktikum lange mit dabei, als freie Mitarbeiter*innen oder Volontär*innen. Es gab also immer jemanden, bei dem wir uns auch mal etwas abschauen konnten.

Wie hat dich die Zeit dann auf dein Berufsleben vorbereitet?

Praxiserfahrung ist beim Einstieg ins Berufsleben durch nichts zu ersetzen! Zum einen hatte ich durch meine Zeit bei afk max (heute max neo, Anm. d. Red.) genügend gute Arbeitsproben für Bewerbungen, zum anderen hat mir das Fachwissen geholfen, das Assessment-Center bei der Gemeinschaftsredaktion der Bayerischen Lokalradios (BLR) zu bestehen: Wie schreibe ich eine Nachricht? Was muss ich bei einem Serviceblock beachten? Wie präsentiere ich eine Moderation mit O-Ton am Mikrofon?
Die Einarbeitungszeit ist im Privatradio in der Regel eher kurz: In meiner ersten Woche bei der BLR musste ich zu einem Termin in den Bayerischen Landtag, da war es sehr hilfreich, dass ich schon einmal von Pressekonferenzen berichtet habe. Dass aber der gewünschte Beitrag nur anderthalb Minuten lang sein durfte, war dann doch eine kleine Herausforderung. 😉

Wie ging es für dich nach max neo weiter?

Nach meinem Volontariat war ich freier Redakteur und Moderator bei der BLR, als das Institut für Kommunikationswissenschaft in Bamberg nach einer Elternzeitvertretung für die praktischen Übungen gesucht hat. Etwas ganz anderes also und auch wieder nicht: Denn in erster Linie geht es in einer Lehrveranstaltung ebenfalls darum, etwas verständlich zu vermitteln – vielleicht auch zu unterhalten. In Bamberg bin ich außerdem wieder einmal hängen geblieben. Inzwischen bin ich der Fachstudienberater für den Bachelor Kommunikationswissenschaft und konzentriere mich in meinen Übungen auf Radio. Unser Uniradio Frieda FM läuft im Semester jeden Mittwochabend von 18 bis 20 Uhr hier auf max neo.

Welchen Rat würdest du Medieneinsteiger*innen auf ihrem Weg mitgeben?

Probiert Euch aus! Erst in einem Vollzeitpraktikum werdet ihr merken, ob der Traumjob hält, was er verspricht. Seid flexibel! Dem Internet sei Dank verschwinden die Grenzen zwischen Print, Video und Hörfunk immer mehr. Auch Journalismus und PR sind letzten Endes nur zwei Seiten einer Medaille. Seid neugierig und stellt Fragen! Etwas Schlimmeres als ein Nein kann euch nicht passieren.

Wenn auch du wie Holger Müller bei max neo mitmachen willst und die Medien- oder Radiowelt erkunden willst, dann schau doch bei uns vorbei. Infos zu einem Praktikum gibt es hier.