200 Millionen Euro für eine neue Schule
Spatenstich für das Schulzentrum Südwest in Nürnberg
Es ist das derzeit wohl größte kommunale Bauprojekt Nordbayerns: Das Schulzentrum Südwest in Nürnberg soll neu gebaut werden. Für das Mammutprojekt war am Montag der Spatenstich. Mit fast 200 Millionen Euro ist das Projekt für die Stadt Nürnberg eine große finanzielle Herausforderung. Trotzdem geht die Stadt das Projekt jetzt an, obwohl Corona-Schulden da sind. Grund dafür ist unter anderem die finanzielle Unterstützung des Freistaats mit 52 Millionen Euro. Zudem möchte die Stadt Nürnberg deutlich machen, dass sie auch in schwierigen Zeiten in Bildung und damit in die Zukunft investiert.
Warum jetzt?
Das Projekt ist schon seit 2007 geplant gewesen. Bis zum Architekturwettbewerb hat es dann nochmal sieben Jahre gedauert. Die Pandemie und die Umstellung auf G9 haben die Planung zusätzlich zurückgeworfen. Nun soll das Projekt bis 2028 fertig gestellt werden. Der Grund für die lange Bauzeit ist, dass das Projekt in drei Bauabschnitten erfolgt. So wird sichergestellt das alle Funktionen der Schule zu jeder Zeit abgebildet werden. Beispielsweise wird das jetzige Schulgebäude erst abgerissen, sobald das Neue steht.
Neben dem Sigmund-Schuckert-Gymnasium und der Peter-Henlein-Realschule kommt in den neuen Gebäudekomplex auch eine Schul- und Stadtteilbibliothek. Auch werden die Außen- und Innensportanlagen von den örtlichen Vereinen genutzt. Damit hat das Schulzentrum eine Bedeutung für den kompletten Stadtteil.
45 – das ist doch kein Alter!
Das jetzige Schulgebäude ist tatsächlich nur 45 Jahre alt, jedoch kann es mit den wachsenden Bedürfnissen nicht mehr mithalten. Eine Sanierung des Schulgebäudes kam allerdings nicht in Frage. Die Sanierung hätte bereits Dreiviertel der Kosten des Neubau erreicht. Und dann ist es eben doch nur ein saniertes Gebäude. Zudem ist in dem jetzigen Gebäude kein Platz mehr für die stetig wachsende Schulfamilie.
Klimaneutral?
Das neue Gebäude wird mit den modernsten technischen sowie pädagogischen Elementen ausgestattet. Die Schule soll am Ende sogar so gut wie klimaneutral sein. Damit das verwirklicht werden kann, wird auf ein Minimum-Passivhaus gesetzt. Die Wahl der Baumaterialien und des Standortes wird auch mit einbezogen. Über die Lebenszyklusanalyse, also wann muss in was nachinvestiert werden, wird auch, wenn das Gebäude in Betrieb ist, weiter auf Nachhaltigkeit geachtet. Neben Photovoltaik oder Dachbegrünung bietet die Schule natürlich auch das Wichtigste: Viel Platz für 2500 Schüler*innen.
Autorin: Luna Neuwerth