Das Albumcover "Roll The Bones" von Rush zeigt eine Wand aus weißen und schwarzen Würfeln. Die schwarzen Würfeln bilden das Wort "Rush". Vor der Wand steht ein Junge, der einen Totenkopf mit dem Fuß wegkickt.

Klassiker der Woche

Rush mit „Roll The Bones“

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In vielerlei Hinsicht sind sie das genaue Gegenteil von AC/DC. 50 Jahre Karriere hat die kanadische Band Rush schon hinter sich und gefühlt jedes Album klingt anders. Von bluesigem Hardrock bis hin zu poppigem Stadionrock ist alles mit dabei. Mit „Roll The Bones“ hat die Band 1991 ein sehr erfolgreiches Album aufgenommen, was nicht nur bei Fans toll ankam, sondern auch bei den Kritiker*innen. „Roll The Bones“ enthält Lieder wie den Titeltrack, „Bravado“ oder „Dreamline“, die sich zu Live-Klassikern entwickelt haben. Deshalb ist dieses Album max neo Klassiker der 39. Kalenderwoche.

Die Geburtsstunde von Rush

Im September 1968 wurde Rush in Toronto gegründet – von Gitarrist Alex Lifeson, Bassist und Gitarrist Jeff Jones und Schlagzeuger John Rutsey. Neal Peart hat nach dem ersten Album Rutsey, der aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegen ist, ersetzt und nach Jones‘ Ausstieg wurde Lifesons alter Schulkollege Geddy Lee neues Bandmitglied. In dieser Besetzung blieb Rush bis zur Bandauflösung 2018.

Rushs Musikstil hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Bis zum siebten Album „Permanent Waves“ waren die Songs eine Mischung aus Hard Rock, Heavy Metal und Progressive Rock. Mit „Permanent Waves“ gab es die größten Veränderungen: Obwohl Rush weiterhin dem Hardrock treu blieb, baute das Trio immer öfter Keyboardklänge ein. Die Lieder sind zudem plötzlich kürzer geraten, was für eine Rockband eher ungewöhnlich ist, aber dafür waren sie kurz und knackig.

Bunte Themenpalette

„Dreamline“ ist DER Klassiker des 14. Studioalbums „Roll The Bones“: Seit der Veröffentlichung haben sie den Song auf jedem einzelnen Konzert gespielt. Die Drums knallen richtig rein – genau das liebt Keyboarder, Bassist und Sänger Geddy Lee an diesem Lied. Nicht umsonst hat „Dreamline“ Platz eins der US-amerikanischen Mainstream-Rock-Tracks-Charts erreicht.

Ein weiterer, wichtiger Song für Lee ist „Bravado“. Laut dem Sänger ist es nicht nur ein etwas anderer Song, sondern für ihn selbst ein sehr emotionaler. In den Lyrics gibt’s eine Anspielung aus der griechischen Mythologie, die wir wahrscheinlich alle aus der Schulzeit kennen: der Held Icarus, der sich Flügel aus Wachs bastelt und damit zu nah an die Sonne fliegt. Das soll eine Metapher für Menschen sein, die nicht darüber nachdenken, was es für sie persönlich kosten wird, wenn sie einfach machen, und die dann später den Preis dafür zahlen.

Die bunte Themenpalette der Platte wird auch bei „Heresy“ und „Ghost Of The Chance“ deutlich: Der Berliner Mauerfall ist ein Ereignis, was für immer im Kopf bleibt. In dem Song „Heresy“ wird das Gefühl der Befreiung und die Emotionen der vom Kommunismus unterdrückten Menschen beschrieben. Ein Song, der definitiv unter die Haut geht. Die dritte Single „Ghost Of A Chance“ aus ihrem 1991er Album kam direkt nach dem Nummer-eins-Hit „Dreamline“ auf den zweiten Platz in den amerikanischen Single Rock Track Charts. Die große Liebe finden – das will doch jede*r – und darum geht’s auch in diesem Song. Er drückt aus, dass Liebe stärker als alles andere sein kann.

Rush kann nicht nur Musik machen

Sänger, Bassist und Keyboarder Geddy Lee hat eine Vorliebe für Wein und besitzt über 5000 Flachen mit den edelsten Tropfen. Bandkollege Alex Lifeson hat auch ein paar vielschichtige Interessen – der ist nämlich Pilot mit Flugschein und noch dazu ein gelernter Koch. Da können wir ja froh sein, dass er sich trotzdem noch für die Musik entschieden hat.

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Autorin: Hannah Gieseler