Ein Beatles-Feeling bekommen, aber nicht Beatles Musik hören? Das geht? Genau so ein Feeling bekommt man, wenn man das neue Album von Matt Maltese, „Good Morning It´s Now Tomorrow“, anhört. Der englische Singer-Songwriter hat mit seinem dritten Studioalbum, vielleicht auch unbewusst, diese Stimmung erzeugt. Maltese hat im Vergleich zu seinen anderen Alben die fröhlicheren und expliziteren Britpop-Inspirationen aufgegeben. Stattdessen hat er die Dinge verlangsamt und trägere Emotionen verstärkt. Sein Augenmerk liegt auf der Melodie und dem Gefühl, das ein Song auslöst.

Es ist laut Maltese trotzdem sein hoffnungsvollstes Album, obwohl er es größtenteils im ersten Lockdown geschrieben hat – wohl auch, um der Situation zu entfliehen. Matt Maltese hat mit diesem Album den Sinn in den kleinsten Dingen gefunden und das Gewöhnliche zum Außergewöhnlichen gemacht.

Mit dem Song „We Need To Talk“ spricht Matt eben genau so etwas ganz Alltägliches an: Ein Gespräch beziehungsweise eine Aussprache. Obwohl es etwas ganz Normales sein sollte, kommt es oft zu kurz, so auch in dem Song. Da hilft nur eins… Ich sage nur „Communication is key“. Auch die Single „Good Morning“ beschreibt, dass eine alltägliche und kleine Geste wie ein „Guten Morgen“ mehr sein kann. Eben nicht nur eine Höflichkeitsformel.

Den Sinn in den kleinen Dingen sucht Matt in der Single „Mystery“ nicht, sondern er stellt sich elementaren Fragen wie „Warum sind wir das, was wir sind?“ oder „Warum denken und fühlen wir?“. Er selbst bezeichnet den Song als „liebevolles Fragezeichen“.

Mit der Single „You Deserve an Oscar“ möchte Maltese die Menschen ansprechen, die trotz Elend und Chaos immer noch weitermachen. Die größten Schauspieler*innen sind eben nicht in Hollywood, sondern es sind die Leute, die auf der Straße an einem vorbeigehen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Dieser Song ist einer, der beim Hören ein Beatles-Feeling verbreitet.

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Autorin: Luna Neuwerth