Das Albumcover "Weathered" von Creed zeigt zwei Bäume vor einem gelben Hintergrund mit einer orangenen Sonne. Der Stamm des Baums im Vordergrund besteht aus drei Gesichtern. Zwei Arme bearbeiten mit Hammer und Meisel den Stamm.

Klassiker der Woche

Creed mit „Weathered“

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Für ein Def Leppard-Album hat Scott Stapp, der Leadsänger von Creed, eine Woche Hausarrest bekommen und durfte als Strafe die Bibel lernen. Zum Glück für die Musikwelt kann er mit 17 Jahren aus „seinem eigenen Gefängnis“, wie er es nennt, abhauen. Der Titel von dem 1997 veröffentlichten Debütalbum „My Own Prison“ hat also eine große Bedeutung für die Band. Das Album „Weathered“ von 2001 reiht sich nahtlos in die Linie der Erfolgsalben ein und ist unser Klassiker der fünften Kalenderwoche.

Creed hatten so ihre Probleme

Nach dem großen Erfolg des zweiten Albums von Creed musste die Band leider ein paar Turbulenzen aushalten. Bassist Brian Marshall hatte mit extremen Alkohol- und Suchtproblemen zu kämpfen. Er fing an, Scott Stapp online und verbal anzugreifen und bedrohte den Gitarristen Mark Tremonti körperlich. Die Band entschied sich bei einem Krisenmeeting, dass Marshall erst einmal die Reha besuchen sollte und kein Mitglied der Band mehr war. Allerdings war er nie in der Reha. Auch Scott Stapp kämpfte zu dieser Zeit mit Alkohol-Suchtproblemen und Depressionen. Er wollte mit dem Alkoholkonsum wohl seine Depressionen und den ständigen Druck unter dem wachsenden Erfolg der Band kompensieren.

Von vornherein anders

Den Schreibprozess von „Weathered“ gehen Creed von Anfang an anders an. Sie legen die Regel fest, dass während der Tour für Human Clay keine neuen Songs komponiert werden dürfen. Laut Scott Stapp war der Grund hierfür, dass er wollte, dass die Band „das Leben lebt und Erfahrungen macht“. Außerdem schworen sich Stapp und Tremonti zwischen dem Ende der Tour und dem Beginn des Schreibens für „Weathered“ keine Musik zuhören, um sich nicht beeinflussen zu lassen. Den Großteil haben sie im Wohnzimmer des Sängers geschrieben. Kurz vor der Fertigstellung des Materials hielten sie es dort aber nicht mehr aus und verlagerten das Ganze auf sein Schiff.

Gefühle, Gefühle und Gefühle

Davon stecken die Jungs jede Menge in „Weathered“. „Don’t Stop Dancing“ klingt schon fast wie eine Ballade. Der Text handelt davon, nie aufzugeben und weiter sein Ding zu machen. Fast allen fällt es mal schwer, wieder aufzustehen, wenn man auf die Knie fällt, umso wichtiger ist es, wieder aufzustehen und weiter zu tanzen.

Um eine schmerzhafte Erinnerung geht es in „My Sacrifice“. Es tut sehr weh, sich an einen geliebten Menschen zu erinnern, dem man alles anvertrauen konnte und mit dem man das Gefühl von Freiheit geteilt hat. Nicht nur der Text gibt uns Aufschluss zum Thema, der Schmerz ist sehr gut hörbar.

Creed schlägt einen anderen Sound ein

Anders als die restlichen Songs auf dem Album schlägt „Bullets“ eine andere Richtung ein. Der Song hat etwas Mystisches und haut einen kurz mal aus den Schuhen. Er handelt von dem Neid anderer Menschen und was das mit einem machen kann, wenn man immer nur missgünstig ist. Der Song hat etwas Aufgebrachtes und verdeutlicht so dieses ekelige Gefühl von Neid ziemlich gut.

Das Album ist nicht ohne Grund ein Klassiker. Die Geschichte der Band schlägt deutlich durch, was die Stimmung gut erklärt. Das dritte Album trägt die Handschrift von ihrem Produzenten Jeff Hanson.

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Autorin: Charlotte Leidl