Cover des Albums "Off" von Alligatoah

Album der Woche

Alligatoah mit „OFF“

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Von Rap- hin zur Metal-Musik: Alligatoah hat wohl den spektakulärsten Genre-Wechsel des Jahres 2023 hingelegt. Wir haben uns das max neo Album der Woche genauer angeschaut und nehmen euch mit auf seine Reise, die mit einem Koffer begonnen hat.

16 Jahre lang hat er erfolgreich deutsche Rapmusik gemacht und ist dann plötzlich verschwunden. Dafür hat er seine Homepage offline genommen und alle seine Instagram-Beiträge gelöscht. Schnell haben seine Fans ein über zehn Jahre altes Musikvideo ausgegraben, bei dem auf Alligatoahs Grab das Jahr 2023 datiert ist. Sofort wird natürlich über ein Karriere-Ende spekuliert. Einige Zeit später wird klar: Es ist eher ein Ende des aktuellen Genres. Alligatoah sagt dazu selbst:

„Ich muss mich an meinen Gag halten. Ich bin am Ende des Tage ein Sklave meines Witzes.“

– Alligatoah in seiner eigenen Kurz-Dokumentation

Der Genre-Wechsel

Die ersten Lieder vom neuen Album werden schließlich veröffentlicht und darin kreischen die Gitarren, das Schlagzeug dröhnt und es wird viel geschrien. Die neue Musikrichtung Metal sorgt bei den Fans nicht nur für Begeisterung. Alligatoah bekommt für den Genre-Wechsel auch viele Hass-Kommentare. Der Musiker nimmt es aber eher gelassen. Er sagt selber, dass er die Kommentare sogar für ein gutes Zeichen hält, da er den Leuten gerne auf den Schlips trete und sie aus ihrer Komfortzone rauskitzeln wolle.

Back to the roots

Alligatoah kehrt mit dem Genre-Wechsel zu seinen musikalischen Wurzeln zurück. Der junge Lukas, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, hat gerne die Metal-Musik laut aufgedreht. Aus den Kopfhörern dröhnten dann die Songs von Bands wie zum Beispiel Limp Bizkit. Deshalb ist es auch die persönliche Krönung, dass der Frontsänger von Limp Bizkit, Fred Durst, auf dem neuen Album vertreten ist.

Für dieses Feature ist Alligatoah im Jahr 2023 mit einem Koffer in Richtung Rock am Ring aufgebrochen. Headliner des Festivals ist unter anderem die Band Limp Bizkit. In seiner Kurzdokumentation ist zu sehen, wie Alligatoah vor und hinter der Bühne die Show verfolgt. Dann geht die Band von der Bühne und ein leicht nervöser Mann wartet hinter der Absperrung auf Frontsänger Fred Durst. Alligatoah fragt ihn nach einem Feature und der Sänger sagt tatsächlich zu. So kommt es, dass beide backstage bei Rock am Ring einen gemeinsamen Song („So Raus“) aufnehmen.

Metal, Rock oder irgendwas dazwischen

Es sind aber nicht alle Songs reine Metal-Lieder. Wie gewohnt mischen sich trotzdem verschiedene Elemente aus unterschiedlichen Genres. So sind auch Features mit Tarek von K.I.Z. oder Bausa mit auf dem Album. Vom gewohnten Geschichtenerzähler des deutschen Raps ist allerdings nichts mehr übriggeblieben.

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