Das Albumcover "Forever" von Bon Jovi zeigt den Musiker von hinten, wie er auf dem Zebrastreifen einer Stadt steht, Auf seiner Jacke stehen sein Name und der Albumtitel. Das Bild ist schwarz-weiß.

Album der Woche

Bon Jovi mit „Forever“

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Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Band Bon Jovi im Laufe der Jahre entwickelt hat, wie sie ihre vier Jahrzehnte umfassende Karriere reflektiert und sich mit der Gegenwart auseinandersetzt. Bei ihrem neuen Album „Forever“ setzen sie ihre musikalische Reise fort und bringen dabei sowohl Altbewährtes als auch Neues ein. Das heißt, Bon Jovi greifen ihre früheren Einflüsse auf und gehen gleichzeitig neue Wege.

Die Band Bon Jovi war in ihrer Anfangszeit besonders originell beim Songwriting und so sind sie zu wahren Meistern der Stadionhymnen geworden. Ihr Mainstream-Rock hat Generationen begeistert. Jon Bon Jovis Stimme klingt immer noch so, wie sie seit vierzig Jahren klingt – ein vertrauter Klang aus New Jersey. Deshalb soll vermutlich das Cover des Albums auch eine Hommage an New Jersey sein. Es zeigt Jon Bon Jovi mit einer Kutte in den Straßen seiner Heimatstadt. Das Bild erinnert so ein wenig an die guten alten Zeiten. Das neue Album “Forever” bietet einige Highlights, darunter die Singles “Legendary” und “Living Proof”.

„Legendary” versprüht pure Energie mit einem eingängigen Refrain und kraftvollen Gitarrenriffs. Jon Bon Jovis beeindruckende Stimme trägt dazu bei, dass dieser Song auch ein echter Stadion-Hit werden kann. Auch “Living Proof” fängt den typischen Bon-Jovi-Sound gut ein und erinnert an den Klassiker “Livin’ On A Prayer”. Der Talkbox-Effekt verleiht dem Song zusätzlichen Charakter, obwohl er auch ohne diesen funktionieren würde. Er zeichnet sich durch einen eingängigen Refrain aus, obwohl die Gitarrenleads von Phil X nicht ganz an die lebhaften Soli von Richie Sambora heranreichen.

Erinnerung an die guten, alten Zeiten

Ein weiterer Song erinnert an einen alten Hit: “The People’s House” ist angelehnt an den Stil von “Keep The Faith” und überzeugt mit eingängigen Grooves und lebhaften Klaviermelodien. Es ist schade, dass Gitarrist Richie Sambora nicht zurückgekehrt ist, aber trotzdem bietet “Forever” eine gelungene Mischung aus Altbewährtem und neuen Einflüssen. Die sanfte Melodie und tiefgründigen Lyrics machen den Song “The People’s House” zu einem angenehmen Hörerlebnis, auch wenn es insgesamt an Tiefe fehlt. Vielleicht hat aber der Song “Walls Of Jericho” das Potenzial zur nächsten Stadionhymne der Band oder „Living in Paradise“, der Song, bei dem Ed Sheeran mitgearbeitet hat.

Die Reise in die guten, alten Zeiten geht mit “Waves” weiter. Der Song zeigt die Experimentierfreudigkeit von Bon Jovi und beginnt mit einem Hauch von “Blaze of Glory”. Die Mischung aus E- und Akustikgitarre verleiht dem Lied eine besondere Note. “Kiss The Bride” ist eine klassische Bon-Jovi-Ballade, die sich um Jon Bon Jovis Tochter dreht. Seine klare Gesangsstimme hebt sich hier besonders hervor.

Gute Harmonie von neuen und alten Bandmitgliedern

Bei dem Song “My First Guitar” versetzt sich Jon Bon Jovi in sich selbst als 17-jährigen-Teenie – diese melodramatische Nummer hat mit seinem augenzwinkernden Humor Charme, erreicht jedoch leider nicht das Niveau der anderen Stücke auf dem Album. Auch „Seeds“ könnte stärker sein – immerhin hat der Track großartige Streichinstrumente integriert, diese sind aber leider viel zu dezent eingesetzt. “We Made It Look Easy” hingegen erinnert an die klassischen Bon-Jovi-Hymnen und vermittelt einen positiven Vibe. Hier ist deutlich zu hören, dass die neuen Bandmitglieder gut mit den verbliebenen Gründungsmitgliedern harmonieren.

“Forever” ist eine Mischung aus Nostalgie und neuen Klängen. Es enthält sowohl eingängige Stücke als auch typische Bon-Jovi-Balladen. Ihre vier Jahrzehnte umfassende Karriere spiegelt sich auf dem Album wider, auf dem sie sowohl Altbewährtes als auch Neues einbringen. Insgesamt ist “Forever” eine Mischung aus altbekannten Elementen und frischen Klängen, die die langjährigen Fans von Bon Jovi sicherlich zu schätzen wissen.

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