SLAM! 2021 in Nürnberg
David Friedrich ist Poetry Slam Meister 2021
Mit seinen zwei Slams über „Ökofaschismus“ und „Reparatur“ (Depressionen) hat sich David Friedrich den Sieg im Einzelfinale der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam geholt. Im Teamwettbewerb konnten sich Ortwin Bader-Iskraut und Samson als „Wortwin & Slamson“ den Titel als bestes deutschsprachiges Poetry Slam Team 2021 sichern.
Die 25. deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2021 haben zum ersten Mal in der Metropolregion Nürnberg stattgefunden. Vom 7. bis 9. Oktober haben 48 Slammer*innen im Einzelwettbewerb um den Titel „Poetry Slam Meister 2021“ gekämpft. Außerdem sind neun Teams angetreten, um sich den Titel des besten deutschsprachigen Poetry Slam Teams 2021 zu sichern. Die deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam werden seit 1997 jedes Jahr ausgetragen. Daran teilnehmen können nicht nur Poetry Slammer*innen aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, der Schweiz, Südtirol, Luxemburg, Liechtenstein und Belgien. Gestartet in einer Kneipe als eintägige Veranstaltung ist es mittlerweile das größte europäische Bühnenliteraturfestival mit über 100 Teilnehmer*innen und über 10.000 Besucher*innen.
SLAM! 2021 in ganz Franken
Das Halbfinale des Einzelwettbewerbs wurde in den vier Städten Bayreuth, Ansbach, Weißenburg und Erlangen ausgetragen. Von den jeweils zwölf Teilnehmenden haben sich drei für das große Finale in der Nürnberger Meistersingerhalle qualifiziert. Im Finale gab es drei Vierergruppen, in denen sich jeweils eine Person den Sieg geholt hat. Die drei Gruppensieger*innen mussten sich nochmal in einem finalen Dreierstechen beweisen. Eine neunköpfige Jury hat die Poetry Slammer*innen von null bis zehn Punkte bewertet. Von den neun Bewertungen sind die schlechteste und beste gestrichen worden, sodass maximal 70 Punkte möglich sind.
Das waren die zwölf Poetry Slammer*innen im Einzelfinale:
- Lina Klöpper, Landesmeisterschaft Sachsen
- Daniel Wagner, WordUp Heidelberg
- Yannik Sellmann, Poetry Slam Freising
- Paulina Behrendt, U20 Titelverteidigerin
- Clemens Naumann, Wilde Worte Wiesbaden
- Florian Wintels, World of Wordcraft
- David Friedrich, Kampf der Künste – Zeise
- Tara Meister, Tschif
- Lotta Emilia, Landsberger Poetry Slam
- Kolja Fach, Landesmeisterschaft Hamburg
- Hendrik Szanto, Wien / Niederösterreich / Burgenland
- Viktoria Helene Bergmann, Best of Poetry Slam – Rostock & Landesmeisterschaft Nds/Bremen
Das Einzelfinale
Nachdem Feature Artist Bodo Wartke das Einzelfinale mit zwei Stücken eröffnet hatte, musste David Friedrich vom „Kampf der Künste – Zeise“ als erster ran. Er konnte mit seinem Text über „Ökofaschismus“ das Publikum und die Jury so überzeugen, dass er die höchsten Punkte der ersten Gruppe bekam und später am Abend nochmal auf der Bühne stehen durfte. In den anderen zwei Gruppen bekamen Lotta Emilia und Florian Wintels die höchsten Bewertungen, so dass sie im Dreierstechen gegen David Friedrich antreten mussten.
Florian Wintels startete mit seinem Slam über „Fußball“ in die finale Runde, daraufhin folgte Lotta Emilia mit ihrem Text „12 Quadratmeter“. Den letzten Text durfte David Friedrich vortragen. Während sein erster Text noch unterhaltsam war, war sein zweiter Slam „Reparatur“ zum Thema Depressionen sehr ernst. Doch damit holte er die meisten Punkte im Dreierstechen und war sichtlich bewegt, als er die Trophäe als „Deutschsprachiger Meister im Poetry Slam 2021“ von Moderator Michael Jakob überreicht bekam. Auf dem zweiten Platz landete Lotta Emilia mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0.2 Punkten auf Florian Wintels.
Das Teamfinale
Folgende neun Teams sind beim Teamfinale in der Nürnberger Meistersingerhalle angetreten:
- Lingitz & Puchert (Jule Weber und Yannick Steinkellner)
- Spezielle Spezies (Mathias Lingott und Richie Minus Eins)
- Schluss jetzt, Lisabeth (Lucia Leonhardt & Isabell Sterner)
- MYLF – mothers you’d like to flow with (Mieze Medusa & Yasmin Hafedh)
- Dein schlechtes Gewissen (Leah Leaf & Dennis ohne Name)
- Es kann nur beide geben (Lara Ermer und Teresa Reichl)
- Textstreet Boys (Malte Küppers und Stef)
- Wortwin & Slamson (Ortwin Bader-Iskraut und Samson)
- Die Schöne und das Biest (Lisa Bachmura und Michael Meyer)
Wie auch im Einzelfinale sind die Teams in drei Dreiergruppen eingeteilt worden. Eine neunköpfige Jury bewertete die Slams mit Punkten von null bis zehn. Von den neun Bewertungen sind die schlechteste und beste gestrichen worden, sodass maximal 70 Punkte möglich waren. Die Gruppensiege holten sich Lingnitz & Puchert, Dein schlechtes Gewissen und Wortwin & Slamson. Im finalen Stechen konnte das Team „Wortwin & Slamson“ die Jury am meisten überzeugen, holte sich so den Sieg und den Titel „Bestes deutschsprachiges Poetry Slam Team 2021“.
Die deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam werden nächstes Jahr zum ersten Mal in Österreich stattfinden. Der Kulturverein FOMP (Fear Of Missing Poetry) wird den SLAM ’22 in Wien veranstalten.
Alle vorab geführten Interviews zum SLAM! 2021, auch mit dem Sieger David Friedrich, findet ihr hier.