Album der Woche
DYLYN mit „The Sixty90’s“
Eine stilistische 180-Grad-Wendung hatte die Sängerin DYLYN schon hinter sich, bevor sie Ende Oktober ihr Debütalbum „The Sixty90’s“ veröffentlicht hat. Von Rock über Pop und wieder zurück zu ihren eigentlichen Wurzeln. Unser Album der Woche.
Es hat einige Zeit gedauert bis DYLYN oder auch Gwendolyn Lewis, so heißt sie mit bürgerlichem Namen, zu ihrem jetzigen Stil gefunden hat. Die Sängerin aus Toronto hatte schon in ihrer Kindheit eine große Begeisterung für Rock-Musik. Mit 17 gründete sie ihre erste Rockband. Ihre Bandkollegen hatten aber leider nicht die gleiche Hingabe zur Musik wie sie, weswegen die Gruppe bald auseinanderging und sie eine Solokarriere startete. Aber nicht im Genre Rock, wie man vermuten könnte. Unter dem Künstlernamen Guinevere veröffentlichte sie Pop-Songs und stand damit mehrmals in den Top 10 der US-Billboard-Charts.
Rückkehr zur Rock-Musik
2018 realisierte sie jedoch, dass sie das nicht glücklich machte und, dass sie ihrer Liebe zum Rock folgen wollte. Sie schmiss also ihre Karriere als angehende Pop-Ikone, änderte ihren Künstlernamen und startete neu. Doch zu sich selbst zu finden ist laut der Künstlerin schwerer, als man denkt.
„Jeder sagt: ‚Sei einfach du selbst!‘, doch das ist gar nicht so einfach! Viele Artists suchen ständig nach Bestätigung bzw. wollen es allen recht machen und damit hatte ich für eine lange Zeit meine Probleme. Jetzt geht es zum ersten Mal mehr um die Kunst und weniger darum, was andere Menschen denken.”
DYLYN auf undercover.de
The Sixty90’s
Ihr Debütalbum „The Sixty90’s“, das nach mehreren Singleauskoppelungen erschienen ist, ist eine Mischung verschiedener Einflüsse. Vom Rock’n’Roll der 60er-Jahre über Einflüsse von Blondie und Metric bis hin zu Black Sabbath ist alles dabei. Auch genre-technisch bringt DYLYN in ihrem neuen Album einiges unter einen Hut. Sanfter Indie-Pop und Hard Rock sind hier nur ein paar Minuten voneinander entfernt.
Hurt
Das Album startet düster mit dem Song „Hurt“. „Wer hat dich verletzt, Babe?“, singt DYLYN und will damit die dunklen Seiten im Menschen offenlegen. Der Song behandelt Themen, über die viele nicht so gerne sprechen, wie Depressionen und Traumata. Denn laut der Sängerin hat jeder im Leben schon einmal schwere Zeiten durchgemacht. Doch es sind die Narben in unserem Leben, die uns stärker machen.
Liar
„Liar“ ist auf jeden Fall einer der Hits der Platte. Der Song erzählt die Geschichte einer Beziehung, die durch Lügen und nicht eingehaltene Versprechen langsam zerfällt. „And I wish I had different word for you accept a liar“ singt DYLYN im Refrain zu einem popigen Beat. Im Kontrast zum eher düsteren Text ist der Song fröhlich und melodiös.
What a Ride
„What A Ride“, ein Song wie die Höhen und Tiefen des Lebens, wie die Sängerin selbst sagt. Sanft und melodisch singt sie über das „im Moment Leben“. Das sei schwieriger als man denkt, denn häufig mache man sich zu viele Gedanken über Vergangenheit und Zukunft.
Unsere weiteren Alben der Woche findet ihr hier.
Autorin: Lina Paulsen