Krieg in der Ukraine
Flüchtlingssituation – Wie geht’s weiter in der Safezone?
Tausende Flüchtlinge sind bereits seit einigen Wochen in Nürnberg untergekommen. Dank des extremen Engagements der Stadt und der Bürger*innen haben sich die Bedürfnisse nun verändert.
Über 5590 Erwachsene und Kinder (Stand 11.04.2022) sind mittlerweile nach Nürnberg geflüchtet. Ein großer Teil davon ist bereits in privaten Unterkünften bei Familien, Freund*innen oder freiwilligen Gastgeber*innen untergekommen. Etwa 1000 Flüchtlinge befinden sich aktuell noch in Gemeinschaftsunterkünften. Diese sind dazu da, um den Migrant*innen das Ankommen zu erleichtern und zu klären, wie lange sie bleiben wollen oder ob sie zurück in ihre Heimat möchten bzw. können.
Die Stadt kümmert sich
In den ersten Wochen stand die Unterbringung der Menschen, die medizinische Erstversorgung und Ausgabe von Kleidungs- und Lebensmittelgutscheinen im Mittelpunkt. Dieser hat sich mittlerweile verlagert. Viele möchten wissen, wie sie ihr Kind bestmöglich betreuen lassen können, wie es in ihrer Heimat weitergeht oder wo sie langfristig Wohnraum finden können. Aber auch bei Fragen wie dem Erwerb der deutschen Sprache oder möglichst schneller Arbeitsaufnahme versucht die Stadt Nürnberg Ansprechpartner zu sein. Die Arbeitsagenturen haben sich darauf bereits eingestellt und reagieren.
Durch Willkommensklassen an Schulen, Eltern-Kind-Gruppen in Kitas und Spielgruppen soll die Integration von Kindern und Jugendlichen bestmöglich stattfinden. Auch mit Berufsintegrationskursen an Berufsschulen soll der Widereinstieg in den Beruf möglichst erleichtert und gefördert werden.
Enormes Ehrenamt für Flüchtlinge
Eine große Anzahl an Vereinen mit mehr als 70 Angeboten in den Bereichen Kultur, Freizeit und Sport ist tatkräftig aktiv. Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales lobt die Helfer*innen: „Ehrenamtliche, die fast Übermenschliches geleistet haben!“
Auch die Integreat App wird mit kulturellen Angeboten und Freizeitangeboten stetig weiterentwickelt. Aktuell ist die App nur auf Russisch verfügbar, eine ukrainische Übersetzung ist noch geplant.
Nürnberg übt und lernt
Auch wenn schnellstmöglich Menschen in Gemeinschaftsunterkünfte vermittelt werden sollen, werden Notunterkünfte künftig noch gebraucht. Für große Ankünfte von Flüchtlingen sind diese essenziell. Dass bei den geflüchteten Menschen auch Tiere mitreisen, ist eine neue Situation für die Stadt. Es wird reagiert und versucht, die Tiere mit ihren Besitzer*innen gemeinsam unterzubringen. Laut Elisabeth Ries ist es gut gelungen, auf die Situation zu reagieren.
Momentan sind auch in Nürnberger Turnhallen, wie in der Bertholt-Brecht-Schule, noch Flüchtlinge untergebracht, diese Hallen sollen möglichst nicht mehr belegt werden, soweit die Zahl der Ankommenden gering ist. Die Messe dient nach wie vor als Hauptnotunterkunft für große Massen an Personen.
Weitere aktuelle Beiträge findet ihr hier.
Autor: Johannes George