Das Albumcover "No Gods No Masters" von Garbage ist rosa und man sieht einen Engel in der Mitte. Darunter stehen der Bandname "Garbage" und der Albumtitel "No Gods No Masters".

CD der Woche

Garbage mit „No Gods No Masters“

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Klimawandel, die Bewegung von „Black Lives Matter“ und „Me Too“. Das sind einige Themen, die die US-amerikanische Rockband Garbage in ihrem neuen Album „No Gods No Masters“ behandelt. Die elf Lieder zeigen aber auch die Meinung der Band zu dieser Thematiken. Ihre siebten Platte ist unsere CD der Woche in der 25. Kalenderwoche.

Eine Erfolgsgeschichte

Garbage, die Band aus Wisconsin, wurde von den drei Produzenten Butch Vig, Duke Erikson und Steve Marker im Jahr 1994 gegründet. Die Idee, eine Band zu gründen, kam nach dem Tod des Leadsängers der Rockband Nirvana, Kurt Cobain. Butch Vig, der das letzte Album „Nevermind“ von Nirvana produzierte, wollte nach diesem Ereignis die Rockmusikrichtung Grunge noch am Leben erhalten. Trotzdem fehlte der Band eine gute, passende Stimme. Marker stieß zufälligerweise auf ein MTV-Video, wo die schottische Sängerin Shirley Manson bei ihrer alten Band Angelfish zu hören war. Er engagierte sie und Garbage fand dadurch eine begabte und ausdrucksstarke Sängerin. Darüber hinaus brachten sie ihr erstes Album raus und verkauften mehr als fünf Millionen Exemplare weltweit. Dazu wurde auch das erste Album „Garbage“ mit zweimal Platin in Großbritannien, USA und Australien ausgezeichnet.

„Wir haben damals einfach eine gute Platte gemacht, indem wir Techno-, Hip Hop-, Rock- und Popeinflüsse verarbeitet und daraus unsere eigene musikalische Hybride erschaffen haben. Natürlich haben wir eine Menge Glück gehabt, wir waren einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort“.

Schlagzeuger Butch Vig im Interview bei laut.de

„Wir werden uns nicht auflösen…“

Nach dem Erfolg der Band in den 90ern waren die 2000er ein düstere Epoche für die Band. Bei der Bearbeitung des dritten Albums „Beautifulgarbage“ (2001) erkrankte die Sängerin Shirley Manson an Brustkrebs, dennoch überwand sie die Krankheit sehr schnell. Nach der Veröffentlichung des dritten Albums war die Band auf Tour. Leider erkrankte diesmal der Schlagzeuger Butch Vig an einer Hepatitis-A-Infektion. Darüber hinaus verkaufte sich das dritte Album schlecht. Einige Zeit später verlor Garbage ihre Stimme, da Manson wegen einer Zyste in den Stimmbändern operiert werden musste. Im Jahr 2003 löste sich die Band auf, aber sie kamen wieder zusammen, um das vierte Album „Bleed Like Me“ (2005) aufzunehmen. Die geplante Welttour wurde im Jahr 2005 plötzlich wegen angeblicher Erschöpfung der Band abgebrochen. Hierdurch waren die Auflösungsgerüchte sehr stark, dennoch wollte die Band stets mehr Zeit haben, um mit der Familie und Freunden zu verbringen.

Nach einer langen Pause veröffentlichte die Band neue Alben wie „Not Your Kind Of People“ (2012) und „Strange Little Birds“ (2016). Obwohl die Alben gute Kritiken hatten, verkauften sie sich ebenfalls schlecht.

Auf ein Neues!

Die Band probiert nun wieder ihr Glück mit ihrer siebten Platte „No Gods No Masters“. Obwohl das Album frisch auf dem Markt ist, befindet es sich bereits auf dem fünften Platz der britischen und auf dem sechsten der deutschen Albumcharts.

„No Gods No Masters“ ist ein großes, mutiges und zugleich wütendes Album, das sozial und politisch aufgeladen ist. Beispielweise weist das Lied „The Man Who Rule The World“ auf die globalen Unruhen und den fortschreitenden Klimawandel hin. Darüber hinaus behandelt das Lied „Waiting For God“ Themen wie die Black Lives Matter-Bewegung, die Me Too-Thematik, Sexismus und Misogynie.

„Ich hatte das sehr präsente Gefühl, dass wir Menschen wirklich aufpassen müssen. Wir tourten gerade um die Welt, als ich plötzlich bemerkte, wie Rassismus und Faschismus auf erschreckende und beängstigende Weise zunahmen. Und natürlich nahm ich sehr bewusst wahr, was in Großbritannien mit dem Brexit und in Amerika mit Trump passierte. Ich war also aufs Höchste alarmiert und hatte das dringende Gefühl, das sich all das auf irgendeine Weise auf dem neuen Album wiederfinden musste. Wir konnten zu diesem Zeitpunkt nicht einfach nur so dasitzen und eine Party-Platte machen.“

Sängerin Shirley Manson

Unsere weiteren CDs der Woche findet ihr hier.

Autorin: Nicole Duarte