Album der Woche
Georgia mit „Euphoric“
Nach ganzen drei Jahren meldet sich Georgia mit ihrem dritten Album „Euphoric“ zurück. Beim Anhören der Songs will sie ein befreiendes Gefühl vermitteln, so die Londonerin. Das Album spiegelt besonders die Mission wider, die sie sich vor Jahren gesetzt hat: Neues ausprobieren. Heute lebt die Künstlerin in L.A., wo sie auch „Euphoric“ geschrieben hat. Als Symbol der Kapitulation gegenüber ihren Problemen und ihrem Heilungsprozess, in dem sie sich völlig neu erfinden konnte, ist ein energisches Album mit bunter Klangfarbe zustande gekommen.
Keine „One-Woman-Show“ mehr
Zehn Jahre lang hat Georgia ihre Songs allein in ihren vier Wänden geschrieben und auch produziert. Das änderte sich, als sie 2019 in L.A. den Musiker und Produzenten Rostam getroffen hat. Natürlich musste sie nach so langer Zeit allein erst lernen, sich auf einen Co-Produzenten einzulassen und die Kontrolle ein wenig abzugeben, aber genau darum geht es bei Veränderung. So kommt auch ein Stück Freiheit mit der Zusammenarbeit.
Graue Zeiten hinter bunten Tönen
Auch wenn die energetischen Töne ihres neuen Albums eine fröhliche, unbeschwerte Hintergrundgeschichte vermuten lassen, ist das ganz und gar nicht der Fall. Georgia hat „Euphoric“ während einer schwierigen Zeit in ihrem Leben geschrieben, voller Ängste, Verwirrung und Sorgen. Das verraten beim genaueren Hinhören auch ihre Songs:
„Some Things You’ll Never Know“
In dem Lied geht es darum, eine bereits kaputte Beziehung noch retten zu wollen. Die Londonerin singt von Ängsten und Vertrauen. : Was wenn die Beziehung funktioniert hätte, was wenn man sich nicht getrennt, sondern gemeinsam daran gearbeitet hätte?
„I’m trying to find a new place
– Textauszug aus „Some Things You’ll Never Know“
A place where we can trust each other honestly“
„The Dream“
Georgia beschreibt in diesem Song, wie sie in ihren Träumen immer wieder auf ihren Ex trifft, den sie lieber vergessen würde. Die Vergangenheit hinter sich zu lassen, kann schwer sein, das hat sie gelernt. Nach der Trennung ist es Zeit für die Sängerin, auf eigenen Beinen zu stehen. In „The Dream“ singt sie:
„Was it a wish or a nightmare
That was playing out inside my mind?“
„So What“
So heißt der letzte Track des Albums, dessen Position perfekt gewählt wurde. Nach Songs voller Zweifeln und Zukunftsängsten sagt Georgia: „So What?“ (Na und?) Sie will ausdrücken, dass, egal wie schwer oder steinig der Weg ist, sie wird immer weitermachen und sich nicht unterkriegen lassen. Es werden wieder bessere Zeiten kommen, da ist sich die Sängerin sicher.
„But so what?
– Textauszug aus „So What?“
So what if it hurts? I’ll still do it again
So what if making mistakes always feels like the end?
I’m always gonna give it one more try
Don’t have to be a saint to get it right.“
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Autorin: Franziska Muschweck