Klassiker der Woche
Level 42 mit „Level 42“
Wer an die 80er Jahre denkt, der hat oft Classic Rock im Kopf. Die britische Musikgruppe Level 42 hatte allerdings mit Jazz-Funk Erfolg. Das Album „Level 42“ ist unser Klassiker der Woche in der 22. Kalenderwoche.
Level 42 ist sowas wie ein 80er Phänomen, denn das war das Jahrzehnt der Band. Vom gleichnamigen Debütalbum „Level 42“ (1981) bis zu „Staring At The Sun“ (1988) konnte die Band mehrere Gold- und Platin-Auszeichnungen einheimsen. Die Gould-Brüder Phil und Rowland sowie Mark King sind die Gründungsmitglieder von Level 42. Rowland Gould ist hauptsächlich unter seinem Beinamen „Boon“ bekannt. Dass das Trio so erfolgreich werden würde, haben sie zum damaligen Zeitpunkt bestimmt nicht geahnt. 13 Alben und 31 Millionen verkaufte Platten sollten folgen.
„Level 42“ in den britischen Charts
Der Beginn für Level 42 war das gleichnamige Debütalbum, das vor genau 40 Jahren erschienen ist. Der Titeltrack des Albums, „Turn It On“, zeigt mit Zeilen wie „Now the world is just a step away“ noch die jugendliche Naivität der Band. Der Song ist allerdings Jazz-Funk in Perfektion. Die einladende Melodie lädt zum Mitgrooven ein. Ebenfalls einen packenden Groove und zusätzlich einen knackigen Instrumental-Bass bietet „Almost There“: Einfach ein klassisch souliger Jazz-Funk Song, der sich perfekt dazu eignet, den Tag ausklingen zu lassen. Die Stimmen der Sänger Mark King und Mike Lindup finden auf „Love Games“ die perfekte Kombination.
In Europa fand das Album allerdings nicht wirklich Anklang. In Großbritannien jedoch traf es genau den Zeitgeist. Mit jazzigen Instrumentals und Funk feierte das Album dort Erfolge und gilt als Meilenstein des damals neuen Jazz-Funks. In Großbritannien reichte es bis zu einer Silberauszeichnung. Weg von der Insel hat es nur in den Niederlanden eingeschlagen. Auf Platz fünf stieg es damals ein.
Zahlreiche Auszeichnungen in den 80er Jahre
Nach ihrem Debütalbum „Level 42“ blieb der Erfolg weiterhin hauptsächlich auf die Insel beschränkt. Erst 1985 gelang mit „World Machine“ der Erfolgssprung über Großbritannien hinaus. Charterfolge in Deutschland, Österreich und den USA konnten damit verbucht werden. In der Heimat wurde die Platte standesgemäß etwas mehr gefeiert. Doppelplatin gab es dafür. In Europa endgültig angekommen war man 1987 mit „Running In The Family“. Die Platte erreichte Gold in Deutschland und der Schweiz. Damit war der Höhepunkt der Band aber schon erreicht. Ein Jahr später schaffte es „Starring At The Sun“ zwar noch in die Top Ten in Deutschland, Schweiz und Großbritannien, aber „Running In The Family“ ist bis heute ihr erfolgreichstes Album geblieben.
Austritt der Gould-Brüder
Vielleicht hatte die Trendwende auch mit dem Ausstieg der beiden Gründungsmitglieder Phil und Rowland Gould 1987 zu tun. Beide hatten gesundheitliche Probleme. Zwei Jahre später verstarb auch noch der Gitarrist Alan Murphy an AIDS. Die Band brach somit unverschuldet auseinander. Es folgten Soloprojekte einzelner Bandmitglieder, ehe mit dem Album „Guaranteed“ noch einmal eine Silberauszeichnung in Großbritannien folgte. Mit einigen Kompilationen konnte die Band zwar in Großbritannien noch ein paar Auszeichnungen einheimsen, doch der große Erfolg blieb aus.
2002 sicherte sich Mark King die Rechte am Bandnamen Level 42 und durfte somit auch live unter diesem auftreten. Darauf folgten auch eine Reihe von Live-Alben und DVDs. Außer mit einigen wenigen Konzerten findet die Band kaum noch außerhalb der Insel statt.
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Autor: Timo Engelhardt