Das Albumcover "Psychopath" von Morgan Wade zeigt die Sängerin im Porträt. Sie ist in einem zerbrochenen Spiegel zu sehen.

Album der Woche

Morgan Wade mit „Psychopath“

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Trotz ihrem toughen Look und den Armen voller Tattoos, zeigt sich die 28-jährige Sängerin Morgan Wade in ihren Songs von einer anderen Seite. Sie schreibt, seit sie 19 Jahre alt ist, Lieder, die von Einflüssen aus der Country-, Rock- und Pop-Musik geprägt sind. Das gilt auch für ihre zweite Platte „Psychopath“ – unserem Album der Woche. Morgan Wade gibt ihren Hörer*innen darin mit ihrer starken, rauen Stimme direkte Einblicke in ihr Leben.

Der Weg aus der Alkoholsucht

Am Anfang ihrer Musikkarriere hatte die Sängerin oft mit Lampenfieber zu kämpfen. Um ihre Nerven zu beruhigen, griff sie damals zu Alkohol, und auch nach den Shows hat sie oft weitergetrunken, um ihren Erfolg zu feiern. Das ging lange Zeit so, bis sie 2017, nach einem besonders harten Hangover, beschloss, keinen Alkohol mehr zu trinken. Mittlerweile ist sie seit sechs Jahren trocken. Heute spricht sie offen über ihre damaligen Probleme, um damit ihren Fans Mut in schwierigen Situationen zu machen.

Psychopath

Mit ihrem ersten Studioalbum „Reckless“, das 2021 erschienen ist, konnte Morgan Wade erste Erfolge feiern. Das Album erreichte den 30. Platz in den US-Countrycharts. Die Messlatte für „Psychopath“ lag also hoch, doch auch das zweites Studioalbum kam bei den Fans sehr gut an. Wade singt darin über ihre Gedanken zum Erwachsenwerden, das eigene Selbstwertgefühl und die Liebe. Für Morgan Wade ist die Musik eine Art Bewältigungsstrategie, und so zeigt sie sich in „Psychopath“ von einer sehr verletzlichen Seite.

In dem Song „27 Club“ spricht die Sängerin über ihre Suizidgedanken. Hinter dem Namen „Forever 27 Club“ steht das düstere Phänomen, dass Musiker*innen im Alter von 27 Jahren gestorben sind. Die bekanntesten „Mitglieder“ dieses Clubs sind unter anderen Amy Whinehouse oder Kurt Cobain. Morgan Wade, jetzt 28 Jahre alt, wird nicht Mitglied dieses Clubs sein. Trotzdem hat die Sängerin ein Lied darüber geschrieben, sie sagt:

 „Es ist auf jeden Fall der traurigste Song auf dem Album, aber auch einer meiner Favoriten.“

– Morgan Wade im Interview

Der andere Traum

Morgan Wade schreibt Songs und geht damit auf Welttournee. Eigentlich der Traum, den sie verfolgt, seit sie ein Teenager war. Ein Stück von ihr trauert jedoch immer dem anderen Traum hinterher: Dem von einer stabilen Familie, welcher ihr in ihrem Umfeld immer häufiger begegnet. Sie fühlt sich wie ein Loser, weil sie mit fast 30 einen komplett anderen Weg eingeschlagen hat als all ihre Freund*innen. So kam es zu dem Song „Losers Look Like Me“ (Loser sehen aus wie ich), in dem sie über ihre Probleme mit dem Erwachsenwerden und Nach-vorne-Schauen singt:

„Irgendwie ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner.“

– Morgan Wade über die Unterschiede zwischen ihr und ihren Freund*innen

Jedoch sind nicht alle Lieder auf „Psychopath“ tiefgründig und traurig. „80’s Movies“ ist zum Beispiel ein richtiger Feel-Good Track. Morgan Wade ist in den 90ern geboren, hat aber trotzdem eine gewisse Liebe für Filme aus den 80ern. In „80s Movies“ singt sie über eine filmreife Lovestory und macht dabei immer wieder Anspielungen auf ikonische Filme des Jahrzehnts wie „Dirty Dancing“ oder „Harry and Sally“:

„Du kannst keinen 80er Film schauen, ohne zu lachen.“

– Morgan Wade im Interview

Unsere weiteren Alben der Woche findet ihr hier.

Autorin: Franziska Muschweck