Start der Vorauswahl
Nürnberger Christkind – Wer wird es dieses Jahr?
„Ihr Herrn und Frau’n, die Ihr einst Kinder wart, Ihr Kleinen, am Beginn der Lebensfahrt, ein jeder, der sich heute freut und morgen wieder plagt: Hört alle zu, was Euch das Christkind sagt!“
Diesen Worten lauschen tausende Menschen am ersten Advent. Sie schauen gespannt nach oben auf die Empore der Frauenkirche. Dort steht das Christkind und eröffnet mit ihrem Prolog den Nürnberger Christkindlesmarkt.
Für viele Mädchen ist der Wunsch, einmal das Nürnberger Christkind zu sein, groß. Aber es ist auch eine große Herausforderung, Nürnberg zu vertreten, in Deutschland sowie auch im Ausland. Dafür muss man aber erst mal einen langwierigen Auswahlprozess durchlaufen. Am 6. Oktober wurde im Nürnberger Rathaus eine Vorauswahl der Bewerberinnen getroffen – von 29 eingegangenen Bewerbungen waren jedoch nur 19 gültig. Der Grund: Die Bewerbungsbedingungen wurden nicht immer eingehalten. Meistens war es die Bedingung, dass man schon längere Zeit in Nürnberg wohnen oder zwischen 16 und 19 Jahre alt sein muss.
Andere Kriterien für die Bewerbung sind laut Andreas Franke, Leiter des Amts für Kommunikation und Stadtmarketing, eine Köpergröße von mindestens 1,60 Meter, Schwindelfreiheit und „Stichwort Wetterfest“. Von den 19 Bewerberinnen wurden dann über die Bewerbungsunterlagen zwölf ausgewählt. Mitentschieden haben Medienvertreter*innen, Vertreter*innen der Stadt Nürnberg und natürlich das Christkind der letzten zwei Jahre, Benigna Munsi. Die zwölf Kandidatinnen werden kommenden Samstag der Öffentlichkeit vorgestellt, die dann abstimmen darf. Die sechs Bewerberinnen mit den meisten Stimmen dürfen sich am 3. November erstmals persönlich vor eine Jury präsentieren. Dort entscheidet sich, wer das himmlische Ehrenamt für 2021/22 übernehmen darf.
Das Ehrenamt
Andreas Franke, weiß, wie hart das Ehrenamt in Realität ist. Es ist nicht nur der eine Prolog, sondern sehr viel mehr. Die Bewerbungen wurden auf bestimmte Charaktereigenschaften durchleuchtet. Franke meint:
„Wichtig ist natürlich, dass man den Menschen zugewandt ist, dass man keine Scheu vor Menschen hat, weil das Christkind hat je nach Corona-Lage zwischen 100 und 180 Termine zu absolvieren: Im Krankenhaus oder in der Station auch mit krebskranken Kindern, im Seniorenheim, aber auch im Kindergarten. […] Das heißt, man muss sehr kontaktfreudig sein und man muss schon auch Stehvermögen haben, weil diese Zeit ist schon sehr anstrengend.“
Anreas Franke, Leiter des Amts für Kommunikation und Stadtmarketing
Benigna Munsi hat in den letzten zwei Jahren viel Erfahrung sammeln können und weiß, wie hart es sein kann. Für sie war die größte Herausforderung die Corona-Pandemie.
„Ich habe sehr viel darüber nachdenken müssen, wie ich die Menschen am besten erreiche. Und ich habe versucht, noch mehr Energie reinzustecken, als ich es sowieso gemacht hätte, weil eben die Distanz da war und mir die Distanz sehr schwerfiel.“
Benigna Munsi, Christkind 2019/20
Hoffentlich wird die Corona-Situation für das neue Christkind besser. Ob der Christkindlesmarkt dieses Jahr wie gewohnt stattfinden kann, wird Mitte Oktober besprochen. Wenn ja, dann heißt es am ersten Advent wieder: „Das Christkind lädt zu seinem Markte ein, und wer da kommt, der soll willkommen sein.“
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Autorin: Luna Neuwerth