Alumni-Talk
Oliver Winkler
25 Jahre max neo! In diesem Vierteljahrhundert haben uns eine Menge Leute begleitet. Viele von ihnen sind heute in der Medienwelt sesshaft geworden. In unserem Alumni-Talk treffen wir unsere ehemaligen Praktikant*innen, lassen ihre Zeit bei max neo Revue passieren und beleuchten ihren weiteren Werdegang. Diesmal ist Oliver Winkler an der Reihe.
Wie bist du damals zu max neo gekommen?
Ich habe mich damals auf Empfehlung eines Bekannten bei unserem legendären ehemaligen Programmchef Achim Kasch beworben, da ich mich grundsätzlich für die Arbeit beim Rundfunk interessiert habe. Der Wunsch danach ist bei meinem allerersten Praktikum im Nürnberger Funkhaus entstanden. Dort war ich zwar nur für eine sehr kurze Zeit, aber die Arbeit und Abläufe haben mich quasi sofort fasziniert. Das erste Gespräch mit Achim war sehr offen. Es wurden direkt Möglichkeiten aufgezeigt, die man erreichen kann, wenn man ordentliche Ergebnisse abliefert und Gas gibt. Das habe ich mir dann nicht zweimal sagen lassen und noch im Gespräch zugesagt, dass ich mich sehr gerne ausprobieren würde. Und so kam es dann auch.
Wie sah dein Praktikum bei max neo aus?
Ich habe mehrere Zeiträume absolviert. Mein erstes Praktikum lief für einige Monate. Währenddessen habe ich die Rundfunk-Grundlagen kennengelernt und mich in den Alltag einer Redaktion eingelebt. Da ich sehr schnell schon meinen ersten eigenen Beitrag produzieren durfte und nach wenigen Tagen schon Veranstaltungshinweise on air in der Sendung präsentieren durfte, war ich natürlich sofort begeistert. Die familiäre Atmosphäre im Sender hat mich von Tag eins an abgeholt. Da sind schnell Freundschaften entstanden, die bis heute gehalten haben. Danach gab es immer wieder mal Phasen, in denen ich Interviews bei den Ice Tigers führen durfte. Höhepunkt war wohl die gemeinsame Olympia-Serie mit Erik Ganesch. Um 3:30 Uhr aufstehen, um die ersten olympischen Wettkämpfe zu sehen und dann bis in den späten Nachmittag eine gigantische und eigene Olympia-Sendung produzieren – wahrscheinlich die rückblickend betrachtet beste Zeit im Sender.
Du durftest dich vor allem sportjournalistisch so richtig austoben. Wie hat dich die Zeit auf dein Berufsleben vorbereitet?
Auf mein Berufsleben hat mich meine Zeit beim Sender wirklich hervorragend vorbereitet. Im nachfolgenden Ressortjournalismus-Studium an der Hochschule Ansbach war das Modul „Hörfunk“ dann tatsächlich relativ einfach. Ich habe bei max neo aber auch alles Wichtige gelernt, was die Recherche, Quellenbewertung und das Arbeiten mit digitalen Medien – was nun mal auch zum Radio-Alltag dazugehört – betrifft. Alle Grundlagen dafür habe ich eigentlich während meiner Zeit beim Sender gesammelt. Ich glaube, das hätte gar nicht besser laufen können.
Vom Journalismus zur PR
Du hast gerade schon von deinem Studium erzählt. Wie ging es für dich beruflich danach weiter?
Danach ging es – passend zu meinen längerfristigen und regelmäßigen Aufgaben in der Redaktion – zu den Nürnberg Ice Tigers. Aus Hörfunk wurde Video. Ich arbeitete zwei Jahre lang auf selbstständiger Basis mit dem Franken Fernsehen zusammen und durfte mich relativ stark in der Produktion des Ice Tigers Magazins einbringen. Daraus resultierend kam dann (bislang zwei Saisons, ab September dann die dritte Staffel) die Eigenproduktion des Ice Tigers TV. Anfangs mehr schlecht als recht, mittlerweile als Medienpartnerschaft meiner eigenen Agentur, die ihr Sponsoring bei den Ice Tigers in Zukunft sicher noch über die Produktion des Ice Tigers TV Formats ausbaut. Nach der ersten Saison bei den Ice Tigers bin ich dann als Mitgesellschafter bei der Mediengruppe Nürnberg eingestiegen, einer Agentur für digitales Marketing. Dort bin ich seit März 2020 als Geschäftsführender Gesellschafter tätig. Man kann quasi sagen, dass ich dem Journalismus den Rücken gekehrt und auf die „böse PR-Seite“ gewechselt bin. Aber das bleibt jedem*jeder selbst überlassen, wie er*sie das sieht.
Welchen Rat würdest du Medieneinsteiger*innen auf ihrem Weg mitgeben?
Gebt nicht auf, gebt immer Vollgas und bleibt dran! Nutzt die Gelegenheit, die Sender wie zum Beispiel max neo anbieten. Ihr werdet bei keinem anderen Privatsender – und wohl auch nicht beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk – so enorm viel Freiraum und Spielfläche bekommen, um euch auszuprobieren, zu üben, Fehler zu machen und euch am Ende hoffentlich zu entfalten. Seid nicht niedergeschlagen, wenn es anfangs nicht läuft. Und verkauft euch nicht unter Wert. Denn auch wenn der Job womöglich hier und da schlecht bezahlt wird, der Wert, den der Journalismus hat, darf nicht unterschätzt werden und ist in meinen Augen eines der wichtigsten Stellschrauben einer funktionierenden Demokratie und einer informierten Gesellschaft. Wenn ihr dann doch zum Marketing wechselt, ist das auch okay – aber bleibt dran und lasst euch nicht entmutigen. Wir brauchen gute Radio- und Medienmacher*innen.
Oliver ist seinen Weg gegangen und arbeitet jetzt im PR-Bereich als Geschäftsführender Gesellschafter. Wenn auch du bei max neo mitmachen willst und die Medien- oder Radiowelt erkunden willst, dann schau doch bei uns vorbei. Infos zu einem Praktikum gibt es hier.