Album der Woche
Panic! At The Disco mit „Viva Las Vengeance“
Seine beeindruckende Stimme in Szene setzen und an Queen mit Frontmann Freddie Mercury erinnern – das schafft Sänger Brendon Urie mit seinem neuen Panic! At The Disco-Album „Viva Las Vengeance“. Es ist die inzwischen dritte Platte, seit aus Panic! At The Disco ein Soloprojekt von Urie geworden ist. „Viva Las Vengeance“ ist unser Album der 35. Kalenderwoche.
Das letzte Album von Panic! At The Disco vor vier Jahren enthielt den Megahit „High Hopes“. Deswegen ist die Fanbase gestiegen und die Erwartungen der Fans vor dem neuen Album „Viva Las Vengeance“ waren groß. Das hat sich wohl auch Sänger, Songwriter und Frontmann Brendon Urie gedacht und aus seiner neuen Platte ein rockiges Album gemacht, das stellenweise an ein Musical erinnert. Die Songs klingen teilweise auch wie Hymnen. Auch bei den Musikvideos wurde nicht gespart. Sie sind kreativ und aufwendig gestaltet.
Der Albumname „Viva Las Vengeance“ ist eine Anspielung auf den Spruch „Viva Las Vegas“ und auf seine Heimatstadt. Dementsprechend drehen sich die Songs um sein Aufwachsen in Las Vegas. Das heißt, Urie reflektiert seine mehr als zehnjährigen Karriere und singt von Liebe, Ruhm, Burnout und noch vielem mehr.
Talkshow und Grease
Der Titelsong „‚Viva Las Vengeance‘ blickt zurück auf mein 17-jähriges Ich und auf den Mann, der ich heute bin. Und das mit einer Zärtlichkeit, die ich zuvor nicht hatte.“ Das sagt Brendon Urie zur ersten Single des siebten Studioalbums von Panic! At The Disco. Im Song beschreibt der 35-Jährige den Wechsel vom Hochgefühl zu der Angst, dauerhaft auszubrennen. Das Musikvideo ist im Stile einer älteren Talkshow gehalten. Urie performt mit einer Band das Lied, während immer wieder Missgeschicke passieren und er sich verletzt.
Auch das Musikvideo zur zweiten Single „Middle Of A Breakup“ hat seine Inspiration in der Vergangenheit. Es erinnert an den Filmklassiker „Grease“ – sowohl von den Outfits als auch von den Szenen und choreografierten Passagen. Inhaltlich geht es um ein Paar, das sich gerade trennt, aber die Finger nicht voneinander lassen kann.
Barock und Siebziger
Dass die Videos der einzelnen Songs in verschiedenen Zeiten spielt, scheint ein Thema des Albums zu sein. Genauso wie auch die Figur „Maggie“, der der Song „Something About Maggie“ gewidmet ist, einen roten Faden durch die Platte bildet. Leah Adler spielt die Rolle „Maggie“ – auch im Video zu „Don’t Let The Light Go Out“. Dort sucht sie als Exfreundin Brendon Urie heim, während er im Auto sitzt und davon singt, dass die Lichter der Beziehung nicht ausgehen sollen. „Sag, dass das kein Abschied ist“, singt er, während eigentlich klar ist, dass die Partnerschaft schon vorbei ist.
Auch das Musikvideo zu „Sad Clown“ dreht sich um Liebe. Brendon Urie als Herzog nimmt uns mit in die Barockzeit und verliebt sich in die Königin Maggie. Ob die Geschichte am Ende ein Happy End bekommt, das müsst ihr euch selbst anschauen. Wofür es sich auch lohnt reinzuklicken, ist das Dance Battle im Barockstyle. Und für eine letzte Zeitreise geht es in die Siebziger. In „Sugar Soaker“ gibt sich Urie als Rockstar, der völlig überzieht und sich für wichtiger hält, als er ist. Auf der Poolparty treffen wir nicht nur seine Band, die ihn auf Tour begleitet, sondern es gibt auch Cameo-Auftritte, unter anderem von Fall Out Boy-Bassist Pete Wentz, Produzent und Musiker Butch Walker und Musikerin Betty Who.
Dass Brendon Urie Queen mag, hat er schon mit dem Release des Covers von „Bohemian Rhapsody“ bewiesen. Mit dem Song „God Killed Rock And Roll“ zeigt er, dass er selbst Musik im Stile von Queen und Freddie Mercury machen kann. Aber auch andere Lieder erinnern an verschiedene Bands, „Star Spangled Banner“ zum Beispiel an Thin Lizzy und „Say It Louder“ an The Police. Auch wenn das Album und die Musikvideos unglaubliche viele Referenzen und Musikstile kombiniert, bleibt sich Brendon Urie treu. Bei „Viva Las Vengeance“ gibt es natürlich auch den typischen Panic! At The Disco-Sound die unverkennbare, beeindruckende Stimme von Brendon Urie.
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