Album der Woche
Ripe mit „Bright Blues“
„Das Wildeste für mich ist, dass die Platte sich so anhört, als wäre sie voller Narben, aber gleichzeitig auch nicht.“ Das sagt der Leadsänger Robbie Wulfsohn zum neuen Ripe-Album „Bright Blues“. Die Platte ist eine Mischung zwischen Funk und Blues, verpackt in einer Pop-Melodie. Es ist unser Album der Woche in der elften Kalenderwoche.
Das Berklee College bildet seit dem Jahr 1945 Künstler*innen aus, die eine Liebe für Musik teilen. So haben sich auch die vier Jungs der Band Ripe kennengelernt und zusammengetan. Noah Conrad und Ryan Linvill sind neben der Band auch als Producer tätig und haben mit Künstler*innen wie BTS und Olivia Rodrigo zusammen gearbeitet. Also dass es den Bandmitgliedern an Talent fehlt, kann man nicht behaupten.
Aktuell gibt es kaum Musikgruppen mit einem funkigen Popton und Ripe haben ihre Chance gesehen, diese Lücke zu füllen. 2022 durften sie auf dem Festival Boston Calling auftreten und das Feedback der Menge war hauptsächlich positiv. Die Bandmitglieder trugen Shirts mit dem Aufdruck ihrer Universität. Viele ihrer Kommiliton*innen hatten sich sogar ein Ticket für das Festival gekauft, weil sie neugierig waren, als sie hörten, dass eine Band von ihrer Uni dort auftritt.
Bereits mit ihrem Debütalbum wurde das Talent von Ripe sehr offensichtlich. Mittlerweile haben sie monatlich fast 370.000 Hörer*innen auf Spotify und arbeiten mit einem großen Label zusammen, welches auch ihr neuestes Album mit produziert. Das Label Glassnote Records arbeitet bereits mit vielen größeren Künstler*innen zusammen, sie waren unter anderem auch für mehrere Alben von Childish Gambino zuständig.
Mit Ripe „Bright Blues“
Das Album „Bright Blues“ ist am 10. März erschienen und die Fans von Ripe wurden mit der Platte definitiv nicht enttäuscht. Es ist sehr wichtig, sich im Leben von nichts aufhalten zu lassen und genau darum geht es in „Settling„. Lebe dein Leben zum Vollsten und lasse dich von niemandem dabei aufhalten. Dieses Motto vertritt der Song.
Trennungen sind eine harte Sache, vor allem wenn sie passieren, während man einen Song schreibt. Genau so etwas hat ein Mitglied der Band durchgemacht. Und so entstand „All Or Nothing„, ein Song inspiriert von einer schmerzhaften Trennung mit einem funky Tune.
Alle Songs von Ripe sind Gute Laune-Musik, bis auf „Paper Cups“. Melancholische Sounds lassen dieses Lied im Vergleich komplett anders wirken. Und obwohl es gar nicht so funky ist, wirkt es ganz und gar nicht depressiv.
Blues und Funk in einem Popsong? Dann ist „Queen of the City“ genau das Richtige. Beim Anhören wird der Körper regelrecht zum Tanzen animiert. Dass der Titel während der Pandemie geschrieben wurde, lässt er sich gar nicht anmerken.
An wütende Momente zurückdenken, aber gleichzeitig auch dabei lächeln: Etwas, was für viele nicht zur Norm gehört, für Leadsänger Wulfsohn aber selbstverständlich ist. Und genau das soll der Text von „Noise in the Forest“ verkörpern. Robbie Wulfsohn will, dass diese damalige Wut zu etwas Positivem gemacht wird.
Unsere weiteren Alben der Woche findet ihr hier.
Autorin: Aleyna Göktürk