Das Albumcover "20" vom Straßenkreuzer ist schwarz-weiß und zeigt eine Frau, die wie Patti Smith gestylt ist.

CD der Woche

Straßenkreuzer mit „20“

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Exklusiv und ausschließlich in Nürnberg und Umgebung! Nirgendwo anders auf der Welt gibt es diese CD zu kaufen. Und sie ist auch noch auf 1.000 Exemplare limitiert. Das ist aber noch nicht alles – sie ist auch weltweit die einzige CD einer Straßenzeitung. Die Rede ist von der jährlich zur Weihnachtszeit erscheinenden Platte des „Straßenkreuzer“.

Zum mittlerweile zwanzigsten Mal – daher der schlichte Name „20“ – wird eine Scheibe des Sozialmagazins jetzt wieder auf den Straßen der Region verkauft. Über die Hälfte des Erlöses geht an den*die jeweilige*n Verkäufer*in. Für 13,50 Euro erhaltet ihr hier eine ganze Bandbreite an toller Musik – teilweise exklusiv für den „Straßenkreuzer“ produziert.

Der Straßenkreuzer in Nürnberg, Fürth und Erlangen

Das unabhängige Sozialmagazin „Straßenkreuzer“ erscheint im Großraum Nürnberg und wird auf der Straße von Obdachlosen verkauft. In jeder Ausgabe wird ein Hauptthema behandelt, das von professionellen Journalist*innen und Fotograf*innen aus der Region ehrenamtlich behandelt wird. Die Einnahmen gehen dabei zur Hälfte direkt an die rund fünfzig Verkäufer*innen. Das Magazin selbst finanziert sich durch den Verkauf, Spenden und Anzeigen.

Die fränkische Musikszene – abseits des Mainstreams

Egal, ob Indie-Pop, Punkrock oder Blues, Hip-Hop, Folk oder Elektromusik. Auf „20“ ist wirklich für alle etwas dabei. Der Fokus liegt hier klar auf fränkischen Musiker*innen. Alle kommen direkt aus der Region, oder haben hier ihre Heimat gefunden. Auch wichtig ist, dass alle Künstler*innen und Bands (noch) nicht im Mainstream der Musikszene angekommen sind. Auf der Platte sind also womöglich einige zukünftige Sternchen dabei.

Die Laufer Jungs von den „Jawmonks“ liefern uns zum Beispiel richtig tollen Punkrock. Ihr neuestes Werk hört auf den Namen „All That Remains“ und der Song „Memories“ hat es auch auf die Straßenkreuzer-Platte geschafft.

Singer und Songwriter James Mackenzie ist in den schottischen Highlands geboren und hat in Nürnberg seine neue Heimat gefunden. Er überzeugt in seiner Wahlheimat mit seinem neuen Album „The Honeymoon“. Darauf finden wir ehrlichen, herzzerreißenden Pop. Mackenzie möchte seine schottischen Wurzeln mit neuen Elementen weiterentwickeln. Ein Song aus seinem Album heißt „Where Are You Going“. Hier werden wir auf seine Reise von Schottland nach Deutschland mitgenommen.

Auch die Sängerin Riiva hat in Nürnberg schon überzeugt – und mit ihrer ehemaligen Band #zweiraumsilke die Bühnen der Region erobert. Jetzt startet sie auch solo voll durch. Ihren Musikstil beschreibt sie selbst als „Mystic-Pop“. Eine erste EP hat Riiva schon veröffentlicht. Ihr Track „Boring Boys“ hat es aber auch auf das Album des „Straßenkreuzer“ geschafft.

„Es war nie die Frage, ob er liefert, nur wann!“

Egal ob Rock, Jazz oder Pop. Hannes Stegmeier war schon bei der ein oder anderen Band am Start. In seinem Song „Green River“ erzählt er von dem Moment, als sein Vater erfahren hat, dass seine Mutter mit Hannes schwanger ist.
„Es war nie die Frage, ob er liefert, nur wann!“ – so lautet der erste Kommentar unter dem Song auf YouTube. Geliefert hat Hannes Stegmeier. In Franken ist er schon seit Jahren eine kleine Bekanntheit.

Bei Goodbye Loona hat alles in einer alten Scheune in Merkendorf angefangen. Das Quartett von Goodbye Loona wohnt zwar längst nicht mehr in der kleinen Stadt bei Ansbach. Zum Proben kommen die Indie-Rocker*innen aber immer wieder gerne vorbei. In Deutschland haben sie vor allem dank ihrer kleinen „Wohnzimmer-Konzerte“ eine treue Fanbase. Auf Tour gehen die Vier aber auch gerne im großen Stil. Vor zwei Jahren haben sie zum Beispiel in Großbritannien viele Herzen erobert. Ihr neuestes Werk „925“ findet ihr auch auf dem neuen „Straßenkreuzer“-Album.

Welche Bands und Künstler*innen noch auf der Scheibe „20“ vertreten sind, könnt ihr direkt auf der Seite des Straßenkreuzer nachlesen – keine*r kommt zweimal vor.

Die „Godmother of Punk“

Ganz im Gegensatz zu den Musiker*innen auf dem Album ziert das Cover doch eine Berühmtheit – zumindest symbolisch. Jedes Jahr widmen sich die Verantwortlichen einer anderen Band oder Ikone der Rockszene. Darunter waren zum Beispiel schon Led Zeppelin, Kiss oder „The Boss“ Bruce Springsteen. Dieses Jahr ist die „Godmother of Punk“, Patti Smith, an der Reihe. Der Grund dafür ist eigentlich ganz simpel. Fans und Sammler*innen sollen zuschlagen – um so die bedürftigen Verkäufer*innen zu unterstützen.

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Autor: Kevin Pfeifer