Album der Woche
Strassenkreuzer mit „Dadsch“
Dadsch! Das ist der Titel der neuesten CD des Straßenkreuzers. Es ist die mittlerweile 22. Ausgabe des sozialen Vereins. Bands und Musiker*innen aus dem Großraum Nürnberg spenden Lieder für den Tonträger. Diese Songs werden zum Teil exklusiv für die Straßenkreuzer-CD produziert. Für uns ist sie zum Auftakt des Jahres das Album der Woche.
Das Konzept ist von Anfang an gleichgeblieben. Dabei ist die Auflage limitiert auf 1.000 Exemplare. Verteilt wird die CD zur Weihnachtszeit von den Verkäufer*innen, die auch das Sozialmagazin „Straßenkreuzer“ verkaufen. Von den 13,50 Euro dürfen die Verteiler*innen über die Hälfte des Erlöses behalten. Wer schnell genug ist und ein Exemplar ergattern konnte, bekommt dafür Musik aus der Region auf die Ohren – abseits des Mainstreams. Die fränkische Musikszene wird einem in den Stilrichtungen Rock ’n‘ Roll, Folk, Blues, Elektro und Indie-Rock nähergebracht.
Hilfe zur Selbsthilfe beim „Straßenkreuzer“
Den Verein Straßenkreuzer gibt es bereits seit 30 Jahren. Die gleichnamige Zeitschrift wird von armen und erwerbslosen Menschen in regelmäßigen Abständen verkauft. Damit soll den Verkäufer*innen eine finanzielle Perspektive geboten werden. Hinzu gekommen ist die jährliche Sonderveröffentlichung der Musik-CD. Darüber hinaus gibt es noch weitere Projekte des Vereins, um Obdachlose wieder ins Sozialsystem zu integrieren.
Alle Typen und Musikrichtungen mit dabei
Fanta Panda, das ist kein Limonade trinkender Panda, sondern Frauke von Tripping und Mawe von Mikrofisch. Aber wie ein Pandabär hatten es Fanta Panda nicht sonderlich eilig. So dauerte es drei Jahre, bis sie ihr erstes Konzert gegeben haben. Anschließend haben sie musikalisch einen Bogen über drei Jahrzehnte gespannt. Von 80er-Synthpop über 90er-Indiepop bis zu 2000er-Indietronics.
Mit ihrem Mix aus drehenden motorischen Rhythmen, flirrenden Synths und psychedelischen Gitarren erschaffen Zement einen eklektischen Mix aus Neo-Krautrock, Psychedelic, Noise-Rock und EDM. Philipp Hager und Christian Büdel spielen in dieser Kombination seit 2014 als Zement zusammen.
Death Star Disco ist eine Kombo von Tracy, Lauren und Ferdinand. Bei dem amerikanisch-deutschen Trio reicht das musikalische Spektrum von ruhigeren Trip-Hop-Songs bis hin zu krachenden Gitarren-Riffs. Stets tanzbar und im Bereich des Indietronic verortet.
Lena La Bosse hat im März letzten Jahres ihr erstes Album veröffentlicht. Von verträumten Klängen und Gedanken, bis hin zu kritischen Texten und Soul. Die Band ist sehr stolz auf das kleine, aber feine, im Proberaum selbst produzierte Album.
Preisgekrönter Fingerstyle aus Erlangen
Wenn Alex Boldin zu seiner Gitarre greift, lädt er seine Zuhörer*innen zu einer musikalischen Reise durch die klanglichen Welten seiner Akustikgitarre ein. Mit Geschick versteht er, die komplexen Techniken des Fingerstyles mit seinem Gespür für Melodien zu vereinen. Dafür belegte er den ersten Platz beim „Fingerstyle Collective Guitar Festivals 2022“.
„Scheiß drauf, wir machen jetzt einfach Musik!“ könnte das Lebensmotto von Last Boy Left sein.
Das Singer-Songwriter-Duo pendelt zwischen Folk-Punk-Geschrammel und verträumtem Saitenzupfen. Ihre Songs regen zum Nachdenken an, werden aber mit trockenem Humor abgerundet.
Was als Straßenmusiker-Duo begann, hat sich inzwischen zu einer fünfköpfigen Band entwickelt. Oporto aus Bamberg vermischen teils unvereinbar erscheinende Musikstile. Selbst nennen sie es „Gypsy-Blues“. Am meisten kann man die Freude heraushören, die Musiker beim Spielen haben.
Eine Compilation des „Straßenkreuzer“, die nicht nur vielfältig ist und Bands aus der Region präsentiert, sondern durch die Einnahmen aus dem Verkauf auch arme, erwerbslose und obdachlose Menschen unterstützt.
Weitere Alben der Woche findet ihr hier.
Autor: Sacha Hiekel