Neues Album, neuer Leadsänger – bei der kanadischen Band The Strumbellas hat sich seit ihrem letzten Album von 2019 viel verändert. Die Corona-Pandemie bot viel Zeit, um ausgiebig Songs zu schreiben. Von den 50 entstandenen Liedern schafften es zwölf auf die neue Platte „Part Time Believer“ – unser Album der Woche.

„I got guns in my head but they won’t go / Spirits in my head but they won’t go“. Na, klingelt da was? So beginnt der Song „Spirits“ von The Strumbellas, der 2016 weltweit zum Hit geworden ist. Danach ist es eher ruhig geworden um die sechsköpfige Band. Ihr letztes Album „Rattlesnake“ ist auch schon eine Weile her. Das erschien 2019. Nach fünf Jahren ist jetzt endlich ihr neuestes Album „Part Time Believer“ da.

Das Album ist aber nicht das Einzige, was bei „The Strumbellas“ neu ist: Sie haben auch einen neuen Sänger. Frontmann Simon Ward hat 2022 verkündet, er will sich hinter die Bühne zurückziehen und sich mehr auf seine Familie und das Songschreiben konzentrieren. Seinen Part übernimmt jetzt Jimmy Chauveau. Er war vorher schon bei den Bands Ascot Royals und Kadeema als Leadsänger aktiv.

Perfekter Roadtrip-Soundtrack im Folk-Rock-Stil

Das Album bietet einen mitreißenden Folk-Rock-Klang. Mit vielen Ohrwürmern zum Mitsingen ist es perfekt für euren nächsten Roadtrip. Auch wer’s melancholisch mag, wird nicht enttäuscht. Oder braucht ihr einen Soundtrack für euer Coming-of-Age-Abenteuer? Kein Problem! „Part Time Believer“ denkt über Schmerz, Liebe und den eigenen Platz im Universum nach.

Allein sein, das will keiner von uns. Wofür denn leben, wenn wir es allein machen müssen? Darum geht es in „Hold Me“, dem ersten Track auf dem Album. Gitarre, Bass und das stürmische Schlagzeug lassen uns wissen: Egal, was passiert, solange wir den Trubel des Lebens nicht allein bestreiten müssen, ist alles gut.

Noch eine Situation, die den meisten bekannt ist: Wir alle stecken mal fest, wissen nicht so richtig, wo es hingehen soll, und unsere Pläne klappen nicht. Oder wir verpassen eine Chance, auf die wir lange gewartet haben. In „Holster“ erinnern uns The Strumbellas daran, dass wir trotzdem noch da sind. Das Keyboard-Intro baut sich mit Gitarre und Schlagzeug zu einem stürmischen Refrain auf, der sagt: Wir werden zwar älter, aber wir haben noch Zeit – das Leben ist noch nicht vorbei!

Musik für eine romantische Komödie

„The Hurt“ greift eine Situation auf, in der alles vergeblich scheint. Da verlieren wir uns schnell mal in der Hoffnungslosigkeit. Aber wir müssen uns im Fall nur richtig drehen, damit wir auf unseren Füßen landen, meint die Band. Der Song macht nach dem melancholischen Intro mit seiner lebendigen Gitarre und den Keyboard-Klängen Mut für die nächste Krise.

Das Lied „Echoes“ könnte gut in den Soundtrack für die nächste romantische Komödie passen. „Ich habe dich gesucht, du hast mich gesucht“ – und sie haben sich gefunden. Denn Liebe verbindet eben, auch wenn es manchmal etwas dauert, bis sie einen findet. Rhythmische E-Gitarre und Schlagzeug mischen sich mit Geige zum perfekten Frisch-Verliebt-Song.

Wenn wir manchmal in unsere Vergangenheit zurückschauen, ist nicht immer alles cool. Wir haben Fehler gemacht oder uns gegenüber anderen mies verhalten. In „Great Unknown“ geht es darum, wie wir uns weiterentwickeln, wenn wir mehr über uns selbst und das Leben lernen. Die mitreißende Gitarre und das Schlagzeug laden ein, die Zukunft mit offenen Armen zu empfangen.

Nordamerika-Tour mit der „Believer Box“ im Gepäck

Im Februar, April und Mai ist die Band mit ihrem Album auf Tour unterwegs – allerdings leider erst mal nur in Nordamerika. Aber falls sie nach Europa kommen, bringen sie bestimmt ihre „Believer Box“ mit. Dort kann das Publikum vor den Konzerten Nachrichten einwerfen, und erzählen, an was sie glauben und was sie durch den Tag bringt. Diese liest die Band dann während der Show auf der Bühne vor.

Mit „Part Time Believer“ haben The Strumbellas ein Album zusammengestellt, das mit seinen universellen Themen absolutes Dauerbrenner-Potenzial hat. Auch wenn hier in Deutschland erstmal noch keine Konzerte geplant sind, können wir schon jetzt laut mitsingen und uns von den Songs Mut machen lassen.

Unsere weiteren Alben der Woche findet ihr hier.

Autorin: Svenja Plannerer