Das Albumcover "Fix Yourself, Not The World" von The Wombats zeigt eine animierte Welt. Es sind viele Einzelheiten wie Fahrradfahrer*innen, die Sagrada Familia und ein Mann mit Rasenmäher zu sehen.

CD der Woche

The Wombats mit „Fix Yourself, Not The World“

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Es ist nicht die erste Band aus Liverpool, die die Welt erobern will. Es handelt sich hierbei nicht um die Beatles, sondern um The Wombats. Diese haben Anfang diesen Jahres ihr neues Album „Fix Yourself, Not The World“ auf den Markt gebracht – unsere CD der fünften Kalenderwoche.

Nicht nur die Herkunftsstadt haben sie mit der weltbekannten Beat-, Rock- und Pop-Band aus den 1960er Jahren gleich. Der Bassist und Sänger der Beatles, Paul McCartney, hatte der jungen Band einst angeboten, ihr zweites Album zu produzieren – warum daraus nichts wurde, bleibt ein Rätsel.

Zoom rettet The Wombats das Album

Neben den wichtigen Messages, die das Album für uns bereithält, sind auch die Umstände etwas besonders. Genau wie zum Beispiel die Schulen auf Zoom zurückgreifen mussten, um pandemiebedingt Unterricht zu gestalten, haben sich auch die Wombats die digitale Allzweckwaffe zunutze gemacht. Die Bandmitglieder leben schon seit dem letzten Album „Beautilful People Will Ruin Your Life“ verteilt in Los Angeles, Oslo und London. Bisher war das für sie noch nie ein Problem. In Zeiten von Reisebeschränkungen aber mussten sie die Aufnahmen und Skizzen hin und her schicken. Leadsänger Murph beschreibt diese Zeit deswegen als „pure madness“ und ist eher kein Fan von der digitalen Arbeit.

Raus aus dem Corona Alltag

Mit ihrem fünften Album holen uns The Wombats aus einem grauen Alltag, der von Corona-Regeln bestimmt ist, ab. Das hohe Tempo und die von ihnen eingebauten experimentellen Einflüsse machen gute Laune und geben richtig viel Energie. Der Macher-Modus wird aktiviert, sobald sie losrocken.

Corona-Alltag ist leider auch, dass die letzten zwei Jahre persönliche Beziehungen oft sehr unter den Auswirkungen der Pandemie gelitten haben. Genau darum geht es in dem Song „If You Ever Leave, I´m Coming With You“. Die Musiker stellen aber auch die Frage in den Raum, ob es nur gerade schwierig zwischen zwei Menschen ist, weil sie sich gar nicht sehen beziehungsweise nur aufeinander hocken, oder ob sie einfach nicht zusammenpassen.

Ruhe vor dem Sturm

Ruhe vor dem Sturm – das beschreibt die Single „Method To The Madness“ wohl ziemlich gut. Es ist eine gemütliche Atmosphäre, die sich auch für eine Yogaklasse eignen würde. Genau an der richtigen Stelle mal tief Durchatmen und genießen. Aber auf einmal drehen die Jungs das Blatt und Spannung baut sich auf, dann gibt es kein Halten mehr! Es wirkt, als wäre der Wahnsinn unter Kontrolle, aber The Wombats beweisen das Gegenteil und zeigen deutlich, wie wild und frei der Wahnsinn sein kann, wenn man ihn zu lange unterdrückt.

Die Message von „Everything I Love Is Going To Die“ ist sehr direkt. Niemand sollte die Zeit von anderen verschwenden, indem er die Dinge runter redet, die jemand liebt. Die Momente vergehen, deshalb sollten wir sie genießen. The Wombats zeigen uns in einer fröhlichen Stimmung, wie vergänglich schöne Zeit sein kann. Also „baby, keep your big mouth shut“, wenn damit die Träume von anderen draufgehen.

Das Cover der Single "Everything I Love Is Going To Die" von The Wombats zeigt eine animierte Welt. Das Bild besteht aus einem bunten Hochhaus, vor dem sich Autos, Menschen und ein Park befinden.
Das ist das Cover der Single „Everything I Love Is Going To Die“ von The Wombats.

Das Album hält eine wunderbare Mischung zwischen Entspannung und rockiger Anspannung für uns bereit. Das Trio präsentiert ein paar der besten Songs und vergisst dabei die wichtigen Themen nicht, die uns derzeit bewegen.

Unsere weiteren CDs der Woche findet ihr hier.

Autorin: Charlotte Leidl